Große Resonanz beim digitalen Warnstreik
- Bis dato an 9 Tagen mehr als 122.600 Warnstreikende im Südwesten
- Zitzelsberger: "Was die Arbeitgeber bisher bieten, hat keine Würze. Wir brauchen das Feuer der Beschäftigten!"
- Warnstreiks gehen ab Montag in die 3. Woche
Stuttgart. Großer Zuspruch beim ersten bezirksweiten digitalen Warnstreik der IG Metall Baden-Württemberg: Tausende Beschäftigte haben sich am heutigen Vormittag in den Live-Stream eingewählt und auf diesem Weg die Forderungen der IG Metall in der M+E-Tarifrunde unterstützt. Neben Erläuterungen zu den Forderungen, dem Stand der Tarif-Verhandlungen und Stimmungs- und Aktionsberichten aus vielen verschiedenen Betrieben, gab es auch eine Koch-Einlage mit Bezirksleiter und Verhandlungsführer Roman Zitzelsberger.
Passend dazu appellierte er zum wiederholten Mal an die Arbeitgeber, sich endlich am Verhandlungstisch zu bewegen: "Was Südwestmetall bisher am Verhandlungstisch bietet, ist ziemlich fad und hat keine Würze. Deshalb brauchen wir das Feuer der Beschäftigten und müssen die Arbeitgeber weiter schmoren lassen."
Beim digitalen Warnstreik waren insgesamt rund 18.500 Endgeräte über die verschiedenen Kanäle in den Live-Stream eingewählt, zahlreiche Beschäftigte verfolgten den digitalen Warnstreik gemeinsam im Betrieb oder aus dem Homeoffice. Bis um 14 Uhr beteiligten sich am heutigen Freitag rund 29.150 Metallerinnen und Metaller aus 156 Betrieben an Warnstreiks, Kundgebungen und Frühschluss-Aktionen. Damit steigt die Zahl der Beteiligten seit Warnstreikbeginn auf rund 122.650 Beteiligte.
Am heutigen Freitag trafen sich rund 400 Beschäftigte von Bosch und Kion in Reutlingen zu Kundgebungen, im Gebiet der Geschäftsstelle Offenburg wurden 7000 Beschäftigte verschiedener Betriebe teils früher nach Hause geschickt, damit sie sich den Live-Stream anschauen konnten. Bei Audi in Neckarsulm folgten rund 8000 Beschäftigte in der Frühschicht dem Aufruf zum früheren Arbeitsende. Weitere Frühschluss-Aktionen gab es in Mannheim bei John Deere (1000), Wabco (150), Daimler Trucks und Evobus (4200), bei Porsche in Stuttgart (5550) und bei Stihl in Waiblingen (1000). Am Nachmittag sind zahlreiche weitere Aktionen in den Spätschichten geplant.
Am nächsten Montag gehen die Warnstreiks für die Forderungen der IG Metall in die dritte Woche: für 4 Prozent mehr Entgelt zur Stabilisierung der Einkommen und zur Sicherung von Beschäftigung, einen tariflichen Rahmen für betriebliche Zukunftstarifverträge sowie Perspektiven für Auszubildende und dual Studierende.
Neben dem Aufruf zum Frühschluss gibt es dafür nächste Woche zum Beispiel einen Mobilitätskorso von Beschäftigten der Firma Mapal in Pforzheim sowie Kundgebungen bei Schaeffler in Lahr und Bosch AS in Bietigheim-Bissingen.
Letzte Änderung: 15.03.2021