Pressemitteilung
* Am Freitag Frühschluss, Kundgebungen und Demozüge in über 90 Betrieben
* Zitzelsberger: "Statt die Warnstreiks zu kritisieren, sollten die Arbeitgeber sich fragen, warum Zehntausende Beschäftigte in ganz Deutschland auf die Straße gehen."
Stuttgart. In den ersten 3 Warnstreik-Tagen haben sich im Südwesten insgesamt 14.320 Beschäftigte an Aktionen vom Frühschluss bis zu Demozügen und Kundgebungen beteiligt. Bei Bürkle in Freudenstadt bildeten 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gemeinsam mit Beschäftigten weiterer Betriebe eine Menschenkette rund um das Werksgelände, in Gutach im Gebiet der Geschäftsstelle Offenburg trafen sich 200 Metallerinnen und Metaller von Schondelmaier und ABB Stotz vor dem Werkstor zu einer Kundgebung. Am heutigen Tag 3. Warnstreiktag haben sich bis 13 Uhr im Südwesten 1010 Metallerinnen und Metaller aus 20 Betrieben an Warnstreiks, Kundgebungen und Frühschluss-Aktionen beteiligt. Viele weitere Aktionen finden am Nachmittag und Abend statt.
Am morgigen Freitag sind Beschäftigte aus über 90 Betrieben im Südwesten zu Warnstreiks aufgerufen, damit wird ein vorläufiger Höhepunkt der Aktionen erreicht. Das Gros sind Frühschlussaktionen, bei denen mehrere Tausend Beschäftigte ihre Arbeit 1 bis 4 Stunden früher beenden werden. Das geschieht beispielsweise bei ZF in Friedrichshafen, bei SEW Eurodrive in Bruchsal und E.G.O. Elektro-Geräte in Oberderdingen, Daimler Trucks in Gaggenau und Bosch Automotive Steering in Schwäbisch Gmünd. Beim Tuttlinger Medizintechnik-Unternehmen Aesculap gibt es einen Demozug und in Mannheim findet bei Walter Perske eine Unterschriftenaktion statt (Infos siehe unten).
IG Metall-Bezirksleiter und Verhandlungsführer Roman Zitzelsberger: "Die Belegschaften zeigen deutlich, dass sie hinter den Forderungen der IG Metall stehen. Wenn manche Arbeitgeber die Warnstreiks jetzt als unnötig oder befremdlich kritisieren und zugleich beteuern, eine Lösung am Verhandlungstisch anzustreben, müssen sie sich mal fragen, wer dafür verantwortlich ist, dass Zehntausende Menschen in ganz Deutschland auf die Straße gehen." Wie ernst es Südwestmetall mit der Lösungssuche sei, zeige sich dann bei der nächsten Verhandlung am 9. März.
Die IG Metall fordert in der aktuellen Tarifrunde ein Entgelt-Volumen von 4 Prozent bei 12 Monaten Laufzeit, das zur Stabilisierung der Einkommen und zur Sicherung von Beschäftigung eingesetzt werden soll. Außerdem will die IG Metall einen tariflichen Rahmen für betriebliche Zukunftstarifverträge schaffen und die Perspektiven für Auszubildende und dual Studierende verbessern.
Am Montag, den 8. März, gehen die Warnstreiks im Südwesten weiter. Neben Frühschluss wird es an dem Tag auch digitale Formate mit Bezug zum Frauentag sowie einige kleinere Kundgebungen geben. Insgesamt sind am Montag Beschäftigte aus 19 Betrieben in 10 verschiedenen Geschäftsstellen aufgerufen.
Letzte Änderung: 04.03.2021