Starkes Signal an M+E-Arbeitgeber
Stuttgart. Die Verhandlungen in der M+E-Tarifrunde liegen derzeit auf Eis. Umso mehr bewegt sich in den Betrieben: An 3 bezirksweiten Aktionstagen informieren Metallerinnen und Metaller dieser Tage über die Forderungen der IG Metall und mobilisieren für Warnstreiks nach Ablauf der Friedenspflicht um 24 Uhr am 1. März. Den Auftakt machten vergangene Woche Betriebe in Südbaden, am morgigen Donnerstag gibt es schwerpunktmäßig Aktionen in Südwürttemberg-Hohenzollern. Den Abschluss bilden Betriebe in Nordwürttemberg-Nordbaden gegen Ende der Friedenspflicht.
Roman Zitzelsberger, Bezirksleiter der IG Metall Baden-Württemberg: "Bei verschiedenen Aktionsformaten informieren sich derzeit Zehntausende Beschäftigte in ganz Baden-Württemberg über unsere Forderungen und signalisieren ihre Unterstützung. Das ist ein starkes Zeichen an die Arbeitgeber, endlich von ihrer Verweigerungshaltung abzurücken und ernsthaft mit uns über Zukunftsperspektiven zu verhandeln." Die Verhandlungspartner im Südwesten hatten sich nach der 2. Runde Mitte Januar ohne einen weiteren Verhandlungstermin getrennt. Zunächst sollen abseits offizieller Termine Anknüpfungspunkte für weitere Gespräche gesucht werden.
Die IG Metall fordert für die rund eine Million Beschäftigten in der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie ein Paket, das Beschäftigungssicherung, Zukunftsgestaltung und die Stabilisierung der Einkommen gleichermaßen ermöglicht. Dieses umfasst ein Entgelt-Volumen von 4 Prozent bei 12 Monaten Laufzeit, welches je nach betrieblicher Situation unterschiedlich eingesetzt werden kann. Zudem will die IG Metall einen tariflichen Rahmen für betriebliche Zukunftstarifverträge schaffen sowie Ausbildung und duales Studium in Baden-Württemberg besser tariflich regeln. Südwestmetall wiederum hat einen eigenen Forderungskatalog vorgelegt, der unter anderem für 2021 eine Nullrunde vorsieht und tarifliche Standards verschlechtern will.
Mit den Aktionen und Inforunden beweist die IG Metall erneut, dass sie unter Pandemie-Bedingungen und Einhaltung aller Hygienevorschriften handlungsfähig ist. Der Schwerpunkt liegt derzeit auf betrieblichen Rundgängen und Infoveranstaltungen, es gab und gibt aber auch öffentlichkeitswirksame Aktionen wie Kundgebungen, Autokorsos und Paketsendungen an Südwestmetall, worin Beschäftigte die Annahme der Arbeitgeberforderungen verweigern. Zitzelsberger: "Südwestmetall hat viel wertvolle Zeit verstreichen lassen, um im Laufe der Friedenspflicht ein Ergebnis zu erzielen. Insbesondere mit Blick auf die langfristige Herausforderung zur Gestaltung der Transformation müssen wir jetzt zügig wieder an den Verhandlungstisch kommen. Wenn es nicht ganz schnell konstruktive Signale seitens der Arbeitgeber gibt, werden wir ab 2. März unsere Forderungen mit Warnstreiks untermauern."
Letzte Änderung: 11.02.2021