Pressemitteilung M+E-Tarifrunde 2020
Sindelfingen. Die Große Tarifkommission der IG Metall Baden-Württemberg hat heute die Forderungsdebatte für die rund eine Million Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie im Südwesten offiziell eröffnet. Schwerpunkt der Beratungen waren neben der Entgeltentwicklung vor allem die Themen Beschäftigungssicherung und Qualifizierung als Teil eines Forderungspakets für die Tarifrunde 2020.
Bezirksleiter Roman Zitzelsberger: "Verglichen mit dem sehr hohen konjunkturellen Niveau der Vorjahre stellen wir eine Eintrübung in unseren Branchen fest, von der die Betriebe unterschiedlich stark betroffen sind. Ein großer Teil macht nach wie vor gute Geschäfte und wir befinden uns definitiv nicht in einer Krise. Mit Blick auf die Tarifrunde bedeutet das, dass die Realeinkommen gesichert werden und die Kaufkraft der Beschäftigten gestärkt wird. Die einzelnen Forderungselemente werden nun in den nächsten Wochen diskutiert."
Zitzelsberger geht zudem davon aus, dass das Thema Beschäftigungssicherung bei der Tarifrunde eine prominente Rolle spielen wird. "Aus vielen Belegschaften höre ich, dass sichere und gute Arbeitsplätze beim überwiegenden Teil der Beschäftigten hohe Priorität haben. Beschäftigungssicherung sowie Qualifizierung und Weiterbildung für neue Aufgaben stehen deshalb weit oben auf unserer Agenda." Wie eine solche Forderung aussehen könnte und inwieweit dabei auch Überlegungen zum Klimaschutz eine Rolle spielen können, wird Thema der weiteren Debatten sein. Zudem strebt die IG Metall Baden-Württemberg in der Tarifrunde 2020 Verbesserungen beim Manteltarifvertrag für Auszubildende sowie die Tarifbindung für dual Studierende an.
An die Arbeitgeber appelliert Zitzelsberger: "Statt gebetsmühlenartig über die wirtschaftliche Lage zu lamentieren, oder uns vor überzogenen Forderungen zu warnen, bevor wir diese überhaupt diskutiert haben, sollten sich die Arbeitgeber endlich Gedanken machen, wie sie ihren Beschäftigten Sicherheit im Wandel vermitteln können." Nur so könne die Transformation mit allen benötigten Fachkräften gelingen.
Am 4. Februar gibt der Vorstand der IG Metall seine Empfehlung für eine Forderung ab, am 20. Februar 2020 beschließen die Tarifkommissionen in den Bezirken das Paket. Bis dahin laufen die Debatten in allen Geschäftsstellen und Betrieben im Südwesten, um ein möglichst breites Meinungsbild mit hoher Beteiligung zu erhalten. Am 26. Februar legt der Vorstand die endgültige Forderung fest, Ende März endet die Laufzeit des Entgelt-Tarifvertrags.
Letzte Änderung: 17.01.2020