Betriebsräte-Empfang der IG Metall Aalen
Die IG Metall Aalen hat die neu- und wiedergewählten Betriebsräte zu einem Empfang in die Stadthalle eingeladen.
Der Zweite Bevollmächtigte, Josef Mischko, begrüßte am Dienstag die Teilnehmer und gratulierte ihnen zur Wahl. In 47 Betrieben fanden Wahlen statt. Gewählt wurden 371 Betriebsrätinnen und Betriebsräte. Davon sind 93 Prozent bei der IGM organisiert, berichtete Mischko, bevor der den Oberbürgermeister Thilo Renschler zum Grußwort ans rote Mikrofon bat.
Thilo Renschler betonte mit Blick auf die Vergangenheit der Industrieregion Aalen aber auch die Gegenwart, dass die Stadt, die Gewerkschaften und Betriebsräte in vielen Angelegenheiten Bündnispartner waren und seien. Bei allem, was man tue, komme es auf positive Grundstimmung an. Er warb bei den neu- und wiedergewählten Betriebsräten, dass sie sich auch in der Kommunalpolitik engagieren und bei den Kommunalwahlen im kommenden Jahr einbringen. Er schlug einen Bogen von der Betriebsarbeit zu den kommunalen Aufgaben. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Kinderbetreuung, aber auch die Freizeit seinen wichtige Faktoren im Ringen um Fachkräfte und schließlich gebe es auch ein Leben nach der Arbeit.
Der Erste Bevollmächtigte, Roland Hamm, griff die Gedanken des Oberbürgermeisters auf und blickte zurück auf die Geschichte der Industrialisierung - immerhin befinde sich im Bereich der Aalener IG Metall-Geschäftsstelle Deutschlands ältestes Industrieunternehmen, die Hüttenwerke. Die Hüttenindustrie sei eng mit der Geschichte der Gewerkschaft in der Region verzahnt. Im kommenden Jahr will die Aalener IGM einen besonderen Blick in die Vergangenheit werfen. Die Gewerkschaftsmitglieder seien eingeladen zu einer Wanderung auf dem "Arbeiterwegle" und zum Besuch einer Ausstellung im Schloss Fachsenfeld, bei der Werke des Aalener Künstlers, Uli Natterer, gezeigt werden, die sich mit der geheimen Zeichensprache der jenaeschen Bevölkerung beschäftigen.
Die Entwicklung von der Arbeitswelt damals zu den Herausforderungen in den Betrieben heute war geprägt durch gewerkschaftliche Aktivitäten. Auch die kommenden Jahre stellen die Betriebsräte vor Herausforderungen. Dabei, versicherte Hamm, können sich die neu gewählten Arbeitnehmervertretungen auf ihre Gewerkschaft verlassen. Eine wichtige Aufgabe wird sein, den erfolgreichen Tarifabschluss vom Frühjahr umzusetzen, der außer mehr Geld auch mehr Selbstbestimmung bei der Arbeitszeit brachte.
Wiedergewählt wurden knapp zwei Drittel der Betriebsräte, neu in den Betriebsrat gewählt 34,6 Prozent. Die Mehrheit kommt noch immer aus dem gewerblichen Sektor. Der Angestellten-Bereich spielt aber eine immer größere Rolle und die klassische Männerorganisation IGM wird weiblicher. Der Frauenanteil in den Betriebsräten ist gestiegen, mit 27 Prozent aber immer noch ausbaufähig.
Im Blick auf die nahe Zukunft schilderte Hamm einige große Herausforderungen, die auf die neuen Betriebsräte zukommen: Dazu gehören die wachsende Instabilität in Europa und der Welt. Erhebliche Auswirkungen erwartet Hamm durch die wirtschaftliche Entwicklung in China mit dem Masterplan "Made in China 2025". Die Automobilindustrie steht vor einem Umbruch und es gilt die Transformation der Arbeitswelt 4.0 aufzugreifen und gestaltend einzuwirken.
Unterstützung für die Arbeit der Betriebsräte versprachen 23 Kooperationspartner, die beim Empfang in der Stadthalle mit Infoständen vertreten waren. Josef Mischko stellte die Kooperationspartner und ihre Angebote vor. Möglichkeiten, sich innerhalb der Gewerkschaft zu vernetzen, boten sich an den Ständen der IGM-Jugend, der Frauen und des IGM-Seniorenrats, aber auch der Anti-Rassismus-Kampagne Respekt. Der gewerkschaftsnahe Automobilclub ACE wies auf seine Leistungen hin und die GUV, die Mitglieder einer DGB-Gewerkschaft gegen Haftungsrisiken bei beruflicher Tätigkeit schützt, die AOK empfahl sich den Betriebsräten als Partner ebenso wie Arbeitsrechtskanzleien, Betriebsratsberater, die katholische Betriebsseelsorge, Büchergilde Gutenberg, Bildungsstätte Lohr, DGB-Bildungswerk, Agentur Q, Metall-Rente, Deutsche Rentenversicherung, Arbeitsagentur, IMU-Institut, Mypegasus sowie Info&Idee und vor der Stadthalle die IGM-Roadshow.
Letzte Änderung: 24.07.2018