Metall-Tarifrunde 2016 - Ergebnis
Tarifpartner in Baden-Württemberg empfehlen Übernahme des NRW-Abschlusses für die Metall- und Elektroindustrie im Land - Große Tarifkommission entscheidet am 2. Juni
Ludwigsburg. Die Große Tarifkommission der Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg hat das in Nordrhein-Westfalen gefundene Ergebnis mehrheitlich als akzeptablen Kompromiss bewertet. Zuvor hatten sich an einer teils kontrovers geführten Debatte rund 20 von 185 Delegierten beteiligt. "Zwar hätte sich der eine oder andere sicher etwas mehr gewünscht, der Abschluss beschert den Beschäftigten aber ein ordentliches Reallohnplus und findet deswegen unsere Zustimmung", fasste Roman Zitzelsberger, Verhandlungsführer und Bezirksleiter der IG Metall im Südwesten, die Diskussion zusammen.
In den nächsten 14 Tagen sind die Funktionäre in den Regionen und die Mitglieder in den Betrieben aufgerufen, über das Ergebnis zu diskutieren. Am 2. Juni entscheidet die Große Tarifkommission endgültig über die Annahme.
Die Tarifpartner in Nordrhein-Westfalen hatten sich am Freitagmorgen auf folgendes Ergebnis verständigt: Die Entgelte für die Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie werden ab dem 1. Juli 2016 um 2,8 Prozent erhöht, ab dem 1. April 2017 steigen die Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um weitere 2,0 Prozent. Für die Monate April bis Juni 2016 gibt es eine Einmalzahlung von insgesamt 150 Euro, Auszubildende erhalten 65 Euro. Der Tarifvertrag läuft bis zum 31. Dezember 2017.
Betriebe in besonderen wirtschaftlichen Situationen können darüber hinaus mit Zustimmung der Tarifvertragsparteien die Einmalzahlung sowie die zweite Stufe der Tariferhöhung verschieben. Positiv wurde von der Tarifkommission bewertet, dass eine solche Abweichung die Genehmigung der Tarifvertragsparteien voraussetzt und die einzelnen Betriebsräte an dieser Stelle entlastet werden.
In ihrer vierten Verhandlung im Anschluss an die Tarifkommissionssitzung haben sich IG Metall und Südwestmetall grundsätzlich dafür ausgesprochen, das Ergebnis für Baden-Württemberg zu übernehmen.
Zitzelsberger: "Mein ausdrücklicher Dank gilt den 220 000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Warnstreiks im Südwesten, die diesen Abschluss erst möglich gemacht haben." Weitere knapp 22.000 Beschäftigte hatten sich bereits an Aktionen in der Friedenspflicht beteiligt.
Letzte Änderung: 13.05.2016