Kein Missbrauch von Werksverträgen
Die IG Metall Aalen wendet sich gegen Missbrauch von Werkverträgen
Am Dienstag fand die Delegiertenversammlung der IG Metall Aalen im Kellerhaus in Oberalfingen statt. Rund 100 Delegierten aus 46 Betrieben diskutierten die aktuelle betriebliche und gewerkschaftliche Situation.
Ein großes Thema war der Missbrauch von Werkverträgen. Eine Blitzumfrage in der IG Metall-Verwaltungsstelle ergab, dass aktuell in 12 Betrieben 513 Arbeitnehmer durch Werkverträge eingesetzt werden. Für den Ersten Bevollmächtigten der IG Metall Aalen, Roland Hamm, ein untragbarer Zustand. "Immer öfter setzten Unternehmen auch hier in der Region Werkverträge ein, um dadurch Lohndumping durchzusetzen. Die Arbeitgeber schaffen mit dieser Art der prekären Beschäftigung betriebsratsfreie und tariflose Zonen", kritisiert Hamm. Er stellt klar, dass es jedoch nicht um das Vertragskonstrukt Werkverträge an sich geht.
Hamm befürchtet, dass die Betriebe, welche geantwortet haben, nur die Spitze des Eisberges in der Region darstellen. Hamm sagte dem Missbrauch von Werkverträgen entschieden den Kampf an. Aus 13 Betrieben konnte der Betriebsrat keine Rückmeldung geben, weil der Arbeitgeber der gesetzlichen Informationspflicht nicht nachkam. Hamm fordert deshalb alle Arbeitgeber in der Region auf, wie dies schon im Gesetz steht, die Betriebsräte über eingesetzte Werkverträge und den beauftragten Betrieb zu informieren.
Mit einem Aktionstag am Donnerstag, 24. September, an zahlreichen Standorten der Autoindustrie wird die IG Metall ihren Forderungen Nachdruck verleihen. Auch am Welttag für menschenwürdige Arbeit, am 7. Oktober, will die IG Metall auf den zunehmenden Missbrauch von Werkverträgen aufmerksam machen.
Letzte Änderung: 23.09.2015