WAS IST EIGENTLICH CROWDWORK?

Produktbeschreibungen texten, Adressen recherchieren - aber auch Apps programmieren: Das sind nur drei von Tausenden Tätigkeiten, die Unternehmen über das Internet ausschreiben. Menschen, die so im Internet arbeiten, werden Crowdworker genannt. Sie tippen und klicken oft in Fließbandmanier. Auch viele Betriebe aus dem Organisationsbereich der IG Metall vergeben solche Aufträge.

Weniger als Mindestlohn. Als Vermittler zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer fungieren sogenannte Crowdsourcing-Plattformen. Sie vermitteln die Arbeiten nicht nur, sondern sie sind gleichzeitig virtuelle Werkstatt. Einige Crowdworker verdienen sich mit Tippen und Klicken, Programmieren oder Bilderhochladen etwas hinzu. Aber für andere wird diese Arbeit zur Haupteinnahmequelle.

Viele arbeiten als Selbstständige und haben daher bislang keinen Anspruch auf den gesetzlichen Mindestlohn. Was sie im Durchschnitt verdienen, ist nicht genau bekannt. Laut einem älteren Bericht der Fachzeitschrift c"t sind es durchschnittlich 5 Euro brutto pro Stunde. Die deutsche Plattform Clickworker wirbt mit einer Community von 700000 schnell verfügbaren Webarbeitern. Und Clickworker ist nur einer von Hunderten Anbietern, deren Community stetig wächst

Weil sie selbstständig sind, haben Crowdworker auch keinen Kündigungsschutz und erhalten im Krankheitsfall keine Entgeltfortzahlung. Viele sind gegenüber ihren Auftraggebern in einer rechtlich schwachen Position. Das Einzige, worauf sie sich berufen können, sind die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) der jeweiligen Plattform, für die sie arbeiten. Manche AGBs sind extrem unfair formuliert. Immer wieder kommt es vor, dass erbrachte Leistungen ohne Begründung abgelehnt werden - und der Crowdworker kein Entgelt bekommt. Manche virtuelle Werkstatt will Crowdworkern verbieten, sich untereinander zu vernetzen.

IG Metall will das ändern und hat daher eine Internetplattform "faircrowdwork.org" für die Beratung und Vernetzung von Crowdworkern gestartet.