Metall-Tarifrunde 2015

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11.11.2014 Tarifkommission Baden-Württemberg und Vorstand der IG Metall empfehlen eine Forderung von 5,5 Prozent mehr Entgelt, Anspruch auf Weiterbildung und verbesserte Altersteilzeit.

IG Metall-Vorstand empfiehlt bis zu 5,5 Prozent mehr Entgelt sowie Anspruch auf Weiterbildung und verbesserte Alters¬teilzeit für die Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie

Frankfurt am Main - Der Vorstand der IG Metall hat den regionalen Tarifkommissionen für die Tarifrunde 2015 in der Metall- und Elektroindustrie eine Forderung nach Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen von bis zu 5,5 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten empfohlen. Außerdem geht die IG Metall mit zwei weiteren qualitativen Forderungen in die Tarifrunde: Sie will einen zeitlichen und finanziellen Anspruch auf berufliche Fortbildung sowie eine verbesserte Altersteilzeit erzielen. "Neben Einkommensverbesserungen wollen wir für die Beschäftigten Voraussetzungen schaffen, damit sie den vor uns liegenden industriellen Umbruch besser bewältigen können", sagte Detlef Wetzel, Erster Vorsitzender der IG Metall, am Dienstag in Frankfurt.

Die wirtschaftliche Situation der Betriebe sei stabil, die Erträge auf hohem Niveau und alle Prognosen stünden weiterhin auf Wachstum. Bei der Höhe der Forderung geht die IG Metall von der mittelfristigen Zielinfla¬tionsrate der EZB von zwei Prozent und einer erwartenden mittelfristigen gesamtwirtschaftlichen Trendproduktivitätssteigerung von bis zu 1,5 Prozent aus. Hinzu kommen müsse die Teilhabe der Beschäftigten an der insgesamt positiven wirtschaftlichen Entwicklung in den Betrieben. "Die Forderung ist von den Unternehmen finanzierbar und sichert den Be¬schäftigten einen fairen und verdienten Anteil an der wirtschaftlichen Entwicklung. Sie ist für die Kräftigung der Binnennachfrage ebenfalls dringend geboten", sagte Wetzel. Mehr Einkommen, Bildungsteilzeit und Altersteilzeit seien wichtige Bestandteile einer mittelfristig angelegten betriebs- und tarifpolitischen Ausrichtung der IG Metall.

Mit einer geförderten Bildungsteilzeit wolle die IG Metall die Aufstiegschancen für junge Fachkräfte, An- und Ungelernte sowie langjährig Beschäftigte verbessern, in dem sie mehr Zeit und Geld zur persönlichen Weiterbildung bekommen sollten, sagte Jörg Hofmann, Zweiter Vorsitzender der IG Metall. "Wir brauchen deutlich bessere Bedingungen für berufliche Fortbildung, um für den rasanten technischen und technologischen Wandel der Arbeitswelt gut gerüstet zu sein. Wir brauchen faire Teilhabechancen für Jede und Jeden in der Arbeitswelt von morgen." Die Beschäftigtenbefragung der IG Metall habe belegt, dass vier von zehn Beschäftigten ihren Weiterbildungsbedarf nicht erfüllt bekommen. "Bislang bleibt das Potential vor allem von An- und Ungelernten ungenutzt. Die Unternehmen kommen nur unzureichend ihrer Verantwortung der Fachkräftesicherung nach. Dies gilt auch für mehr Chancen für die weitere berufliche Entwicklung von Fachkräften", sagte Hofmann.

Gleichzeitig seien weiter flexible Ausstiegsmöglichkeiten notwendig, da bis heute keine sichtbaren Fortschritte in alternsgerechter Arbeitsgestaltung, trotz älterer Belegschaften, sichtbar seien. "Wir wollen bessere Altersteilzeitbedingungen vor allem für die unteren Entgeltgruppen und für besonders belastete Beschäftigte erzielen", sagte Hofmann. Das bislang vorherrschende Modell der Altersteilzeit im Block solle ergänzt werden durch die Möglichkeit einer stufenweisen Absenkung der Arbeitszeit auf vier, drei oder nur zwei Arbeitstage pro Woche, um so auch auf die individuellen Bedürfnisse der Beschäftigten eingehen zu können, erläuterte Hofmann.

Die regionalen Tarifkommissionen beraten und beschließen am Dienstag, 25. November 2014, über die Kündigung der Entgelt-Tarifverträge und die aufzustellenden Forderungen. Der Vorstand der IG Metall wird sich in einer außerordentlichen Sitzung am Donnerstag, 27. November 2014, mit den Beschlüssen der Tarifkommissionen befassen und die Forderung abschließend festlegen. Die Entgelttarifverträge laufen am 31. Dezember 2014 aus.

Foto: Kolleginnen und Kollegen von der IG Metall Aalen und Schwäbisch Gmünd gemeinsam mit ihrem Ersten Bevollmächtigten Roland Hamm am Rande der Sitzung de Großen Tarifkommission in Filderstadt am 7. November 2014

Letzte Änderung: 11.11.2014