Wir ehren unsere Jubilare 2014
AALEN (oap) Mehr als 500 Kolleginnen und Kollegen konnte Roland Hamm, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Aalen und Schwäbisch Gmünd, am Donnerstagabend in der Aalener Stadthalle für ihre langjährige Treue zur IG Metall und den früheren Gewerkschaften GTB (Textil/Bekleidung) und GHK (Holz/Kunststoff) danken. Darunter sogar 15 Mitglieder, die bereits seit 65 Jahren der Gewerkschaft die Treue halten. 53 Jubilare wurden für 60 Jahre, 82 für 50 JAhre, 165 für 40 und 187 für 25 Jahre Mitgliedschaft geehrt.
Hamms Blick in die Geschichte von 1949 bis heute unterstrich, wie wichtig eine starke IG Metall und eine starke Gewerkschaftsbewegung in Deutschland waren und sind. "Jede und jeder Einzelne von euch hat dazu beigetragen, für bessere Lebensbedingungen, aber auch für den gebotenen Respekt gegenüber den Arbeitenden zu kämpfen", lobte Hamm die Jubilare. "Wir schaffen Perspektiven und setzen uns für sichere und faire Arbeit ein."
Bei den anstehenden Tarifverhandlungen im Frühjahr fordere die IG Metall ein deutliches Lohnplus, ein zukunftsfeste Altersteilzeitregelung und bessere Möglichkeiten zur Weiterbildung. "Die Gewinne der Metall- und Elektroindustrie sind gut. Sie nähern sich den Rekordwerten früherer Jahre an", meinte Hamm. Es gäbe also keinen Grund zur Zurückhaltung und viele gute Gründe für einen ordentlichen Schluck aus der Pulle. Die IG Metall Aalen und Schwäbisch Gmünd würden sich mit rund 21.000 Mitgliedern in die Tarifrunde 2015 einbringen. "Geschenkt wird uns nichts", gab sich Hamm kämpferisch. Der Anteil am Erfolg könne nur mit der Kraft und Entschlossenheit der Mitglieder gesichert werden.
Die Ehrung der Jubilare sei ein starkes Zeichen dafür, dass die Gewerkschaft eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe habe, die nur mit Kontinuität bewältigt werden könne, sagte Aalens Oberbürgermeister Thilo Rentschler in seinem Grußwort. Das 650-jährige Jubiläum von SHW im nächsten Jahr, dem ältesten Industrieunternehmen der Welt, zeige die lange Tradition der Metallindustrie in Aalen, betonte Rentschler.
"Ihr seid das, was diese IG Metall ausmacht. Ihr habt ermöglicht, was wir in all den Jahren gemeinsam erreicht haben", lobte Thomas Rosenland von der IG Metall Bezirksleitung Baden-Württemberg. "Ihr habt gemeinsam für menschenwürdige Arbeit, für die Teilhabe an wirtschaftlichen Erfolgen und für ein Stück Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft gestritten. Deshalb steht ihr heute völlig zu Recht im Mittelpunkt", betonte Rosenland. In seiner Festrede beleuchtete Rosenland die Eintrittsjahre der Jubilare und hob wichtige politische und gesellschaftliche Ereignisse hervor. "Heute spüren wir, wie wieder an der Schraube gedreht wird und der Arbeitsdruck wächst. Wir müssen den Kampf um die Verbesserung der Arbeitsbedingungen wieder stärker aufnehmen. Wir brauchen eine neue Kultur der Arbeit. Das ist ein wesentlicher Teil eines guten und erfüllten Lebens. Dafür lohnt es sich zu kämpfen und das werden wir in den kommenden Tarifrunden auch wieder tun", sagte Rosenland.
Bernd Stossun vom IG Metall Seniorenrat berichtete von den vielfältigen Aktivitäten des Seniorenrats. Sorge bereite nicht nur ihm die wachsende Altersarmut. "Dort wo die höchsten Renten aufhören, beginnen die niedrigsten Pensionen", schimpfte Stossun und forderte dazu auf, an diesem Thema dringend weiter zu arbeiten.
Letzte Änderung: 20.10.2014