Internationaler Frauentag 2014
IG Metall zum Internationalen Frauentag: Benachteiligung von Frauen - Hemmschuh für den Arbeitsmarkt
Seit einigen Tagen sind im Schießtal und in der Stuttgarter Straße Transparente aufgestellt. Damit will die IG Metall auf Themen aufmerksam, mit denen Frauen in ihrem Arbeitsalltag konfrontiert sind. Dazu gehören Entgeltgerechtigkeit, Chancengleichheit für Frauen und Männer, die Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf und gute berufliche Entwicklungsperspektiven.
Anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März 2014 hat die IG Metall Wirtschaft und Politik dazu aufgerufen, mehr für die Gleichstellung von Frauen in der Arbeitswelt zu unternehmen. Frauen seien noch immer strukturell benachteiligt, wenn es um Chancengleichheit, Entgeltgerechtigkeit und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf geht. Das forciert nach Auffassung der IG Metall Altersarmut, prekäre Beschäftigung und den Fachkräftemangel.
"Die strukturelle Benachteiligung von Frauen ist mit der größte Hemmschuh für den deutschen Arbeitsmarkt", sagte Monika Lersmacher, Frauensekretärin der IG Metall Baden-Württemberg. "Die Hälfte unserer Bevölkerung hat nur aufgrund ihres Geschlechts eingeschränkte Berufsoptionen, schlechtere Entwicklungschancen, weniger Einkommen und weniger Rente. Das ist nicht nur ungerecht, sondern auch ökonomisch fahrlässig."
Zwar sei die Zahl der erwerbstätigen Frauen heute so hoch wie nie zuvor. 2013 hatten 79 Prozent aller erwerbstätigen Frauen in Baden-Württemberg ihren Arbeitsplatz im Dienstleistungssektor, während im produzierenden Gewerbe lediglich 21 Prozent der Frauen beschäftigt waren (Quelle: Statistisches Landesamt). Allerdings seien die meisten Frauen in unsicheren Beschäftigungsformen wie Minijobs oder befristeten Teilzeitarbeitsverhältnissen tätig. So erkläre sich zum Teil auch die errechnete Entgeltlücke von 22 Prozent, in Baden-Württemberg sogar von 28 Prozent, die Frauen weniger verdienen als Männer.
Viele Frauen können auf Grund der noch immer fehlenden Betreuungsangebote nur in Teilzeit arbeiten oder es ist ihnen gar nicht möglich aktiv am Arbeitsmarkt teilnehmen. "Dadurch vergeuden wir ein enormes Potential an Talent, Leistung und Kreativität", sagte Monika Lersmacher. "Wir müssen in den Unternehmen alles daransetzen, Chancengleichheit in der Berufswelt zu realisieren und damit die Perspektiven für Frauen erhöhen. Dazu gehören neben besseren Kinderbetreuungsangeboten vor allem familienfreundlichere Arbeitszeiten und kürzere Vollzeitstellen. Davon würden nicht nur Frauen profitieren, auch viele junge Männer wünschen sich eine bessere Vereinbarkeit von Arbeit und Leben."
Letzte Änderung: 10.03.2014