Betriebsratswahlen 2014

Vorschaubild

24.02.2014 Warum es sich lohnt, bei den Betriebsratswahlen zu kandidieren und sich im Betriebsrat zu engagieren.

In kaum einem anderen Gremium können sich Beschäftigte im Betrieb so aktiv einbringen wie im Betriebsrat. Und das ist wichtig. Sind sie doch die Experten in der stets komplexer werdenden Arbeitswelt. Viele junge Metallerinnen und Metaller stehen in den Startlöchern und kandidieren erstmals für den Betriebsrat.

Mitbestimmen, beteiligen, mitmischen: In keinem anderen Land Europas können Betriebsräte in Unternehmen so umfassend mitbestimmen wie hierzulande. Und das zahlt sich aus. Denn dort, wo es Betriebsräte gibt, sind die Entgelte nachweislich höher, die Arbeitsbedingungen besser und die Arbeitsplätze sicherer. Und die Unternehmen wirtschaftlich sogar erfolgreicher. Derzeit gibt es in 13 000 von der IG Metall vertretenen Betrieben Betriebsräte. Doch diese Zahl lässt sich noch auf 15 000 steigern, ist sich der IG Metall-Vorsitzende Detlef Wetzel sicher.

Kein Betrieb ohne Betriebsrat

Die IG Metall will die Mitbestimmung in den Betrieben vorantreiben und ausbauen. "Unser Ziel ist es, dass in jedem Betrieb die Belegschaften einen Betriebsrat wählen", sagt Detlef Wetzel. Die IG Metall plädiert deshalb an alle Arbeitnehmer: Die Betriebsratswahlen nutzen, wählen gehen oder selbst kandidieren.

Denn sowohl in der Gesellschaft als auch in der Arbeitswelt geht es immer komplexer zu und erfordert sehr viel Know-how von den Beschäftigten. Deren Kompetenzen und Vielfalt sollten sich auch in den Betriebsräten widerspiegeln. Deshalb sind alle Berufsgruppen, wie etwa kaufmännische Angestellte, Ingenieure und technische Experten, aufgerufen, sich in den Betriebsratsgremien zu engagieren - besonders die weiblichen und die jüngeren Beschäftigten.

Die 26-jährige Gina Heger ist dabei. Die junge Frau arbeitet als Mechatronikerin in der Aerzener Maschinenfabrik im südlichen Niedersachsen. Dort will sie für den Betriebsrat kandidieren, "um auf Konflikte einzugehen und geeignete Lösungen für alle zu finden." Und weil sie "jungen Schwung ins Gremium bringen" möchte. Ihr gleichaltriger Kollege Alex Wasmann will ebenfalls im Betriebsrat mitmischen. Dem jungen Industriemechaniker macht der Erfolg des aktuellen Betriebsrates "Mut", wie er sagt. "Man kann solidarisch gute Arbeitsbedingungen umsetzen und erhalten."

Hunderte junge Metaller stehen in den Startlöchern

"Jungen Schwung" tut hier und da sicherlich auch anderen Betriebsräten gut - denn der demografische Wandel hinterlässt auch in diesen Gremien seine Altersspuren. Gefragt sind deshalb junge Beschäftigte, wie Stefanie Menne. Mit ihren 28 Jahren zählt die Qualitätsprüferin bei Flextronics in Paderborn zur jungen Generation. Seit 2010 ist sie in der Elektronikfirma im Betriebsrat aktiv. "Ich wollte mehr machen", sagt sie. "Mich für andere einsetzen." Wer zum Betriebsrat kandidiert, sollte eine soziale Ader haben und das Interesse, sich weiterzubilden. Dabei hilft die IG Metall - mit ihrem vielfältigen Seminarangebot für Betriebsratsmitglieder.

Hunderte junge Metallerinnen und Metaller wollen sich in Betriebsräten engagieren und stehen bereits in den Startlöchern. Auch Philipp Dengel und Ünsal Baser haben ihren Hut in den Ring geworfen: Philipp Dengel, 25, und Ünsal Baser, 26, wollen bei den Hüttenwerken Krupp Mannesmann in Duisburg in den Betriebsrat gewählt werden. Die beiden sind dort seit ihrem ersten Ausbildungsjahr Vertrauensmänner und gewerkschaftlich aktiv. Dengel arbeitet als Industriemechaniker und macht gerade seinen Techniker. Baser ist Elektriker für Betriebstechnik und studiert zusätzlich Betriebswirtschaft. Den beiden gefällt es, das Geschehen im Unternehmen zugunsten der Auszubildenden mitzugestalten, statt es unbeteiligt hinzunehmen.

"Nur mit der Beteiligung der Beschäftigten ist eine nachhaltige Gestaltung der Arbeitsgesellschaft garantiert", bestätigt auch IG Metall-Vize Jörg Hofmann. Für ihn sind deshalb die "Betriebsratswahlen aktiv gelebte Demokratie im Betrieb".

Letzte Änderung: 24.02.2014