Besser mit Tarifvertrag

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31.01.2014 Die Tariferfolge der Gewerkschaften machen sich für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bezahlt. Die tariflichen Einkommen sind real gestiegen. Deutliches Plus dank IG Metall.

Die Tariferfolge der Gewerkschaften machen sich für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bezahlt. 2013 konnten sie mehr Geld ausgeben als 2012. Die tariflichen Entgelte sind im vergangenen Jahr stärker gestiegen als die Verbraucherpreise. In der Metall- und Elektroindustrie ist der Abstand noch größer als in der Gesamtwirtschaft.

Arbeitnehmer, für die Tarifverträge gelten, haben 2013 im Durchschnitt 2,3 Prozent mehr Geld verdient als 2012. Das berichtet das Statistische Bundesamt. Die Zahlen gelten für die gesamte Wirtschaft. Die Verbraucherpreise sind im gleichen Zeitraum um 1,5 Prozent gestiegen.

Das heißt: Der "reale" Einkommenszuwachs, also das Plus nach Abzug der Inflationsrate, betrug 0,8 Prozent. Wie Ökonomen des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der gewerkschaftlichen Hans-Böckler-Stiftung errechnet haben, sind die tariflichen Einkommen damit zum vierten Mal hintereinander real gestiegen.

Reales Plus: Metaller schnitten besser ab

In Branchen, in denen die IG Metall als Gewerkschaft zuständig ist, haben die Entgelte stärker zugelegt als in der Gesamtwirtschaft. Die jüngsten Tariferhöhungen in der Metall- und Elektroindustrie brachten den Beschäftigten 2013 ab Juli ein 3,4 Prozent mehr Geld. Übers ganze Kalenderjahr gerechnet war das ein Plus von drei Prozent. Das reale Einkommen wuchs also nach Abzug der um 1,5 Prozent gestiegenen Preise - um 1,5 Prozent.

Dieses Jahr dürfte dieser Trend anhalten. Die Wirtschaftsforschungsinstitute haben Ende 2013 in ihrem Herbstgutachten für 2014 eine Inflationsrate von 1,9 Prozent vorhergesagt. Die Tarifentgelte in der Metallindustrie werden ab Mai um weitere 2,2 Prozent wachsen. Über das ganze Jahr betrachtet, steigt ihr Einkommen im Vergleich zu 2013 um 3,2 Prozent. Damit liegt es um 1,3 Prozent über der erwarteten Preissteigerungsrate.

Ohne Tarif kein Plus

Betrachtet man nicht nur die Tariflöhne, sondern alle Verdienste, ergibt sich möglicherweise ein anderes Bild. Die Experten des Statistischen Bundesamtes können erst im Februar eine Auswertung für das gesamte Jahr 2013 vorlegen. Sie rechnen aber damit, dass die Entgelte insgesamt nicht stärker als die Inflation gestiegen sind. Eine der Ursachen sind Betriebe, die sich nicht an Tarifverträge binden.

Eine Rolle spielt aber auch die steigende Zahl von Beschäftigten mit Niedriglöhnen. So wuchs zum Beispiel die Zahl der geringfügig Beschäftigten zwischen 1992 und 2012 von rund 670 000 auf 2,55 Millionen. Das zeigen aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Parallel dazu sank die Zahl der Vollzeit arbeitenden "Normalarbeitnehmer" von rund 26,4 Millionen auf 24,2 Millionen.

Arbeitsmarkt neu ordnen

Der wachsende Niedriglohnsektor ist für die IG Metall ein nicht hinnehmbarer Zustand. Sie ist darüber besorgt, dass es immer häufiger Beschäftige erster, zweiter und dritter Klasse gibt - teils ohne Betriebsrat und ohne Tarifvertrag. Nicht alles, was durch eine falsche Politik am Arbeitsmarkt in Schieflage geraten ist, kann die IG Metall mit ihrer Tarifpolitik reparieren. Dazu zählen unter anderem die Leiharbeit und die Werkverträge.

Kaum hatte die IG Metall die Leiharbeit durch Tarifverträge und Branchenzuschläge etwas besser reguliert, sattelten mehr und mehr Arbeitgeber auf Werkverträge um. Doch auch diese Form des Lohndumpings wird die IG Metall nicht hinnehmen. Die Regierung muss den Missbrauch von Werkverträgen gesetzlich stoppen. Und auch bei der Leiharbeit ist nach wie vor der Gesetzgeber gefordert: Sie muss wieder auf ihre eigentliche Funktion begrenzt werden - nämlich, um Auftragsspitzen auszugleichen, bei gleicher Entlohnung wie die Stammbelegschaft.

Wo die IG Metall handeln kann, tut sie etwas. Doch auch die Bundesregierung muss handeln. Sie muss den Arbeitsmarkt neu ordnen und den Weg frei machen für sichere und faire Arbeit. Die IG Metall wird die große Koalition stets daran erinnern und mit einer Initiative für mehr Mitbestimmung in den Betrieben einfordern.

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Metallentgelte weit über der Inflation

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IG Metall lohnt sich

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Letzte Änderung: 30.01.2014