Carl Zeiss

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13.06.2013 Über 220 Arbeitsplätze bei Carl Zeiss von Verlagerung und Schließung bedroht! Betriebsrat, Belegschaft und IG Metall halten dagegen und fordern Alternativen!

Über 220 Arbeitsplätze bei Carl Zeiss von Verlagerung und Schließung bedroht!

Die Unternehmen Carl Zeiss Vision in Aalen und Carl Zeiss Jena GmbH in Oberkochen beabsichtigen, Fertigungsbereiche zu schließen bzw. nach Asien zu verlagern. Betriebsrat, Belegschaft und IG Metall stellen sich entschieden gegen die Pläne, die insgesamt bis zu 220 Arbeitsplätze bedrohen.

IG Metall-Bevollmächtigter Roland Hamm teilte heute mit, dass Betriebsratsgremien und Wirtschaftsausschüsse der beiden Zeiss-Unternehmen in der vergangenen Woche informiert wurden. Das Unternehmen gab unter anderem als Begründung an, die Produktion sei starkem Kosten- und Wettbewerbsdruck ausgesetzt.

Außer den eigentlichen Produktionsbereichen sind insbesondere bei Carl Zeiss Vision Umfeld- und Overhead-Funktionen betroffen. Darüber hinaus soll der Standort der CZ Vision International in das Werk in der Aalener Turnstrasse zurückintegriert werden. In der CZ Vision International sind ebenfalls rund 30 Mitarbeiter vom Arbeitsplatzabbau bedroht.

Wut und Enttäuschung

Die betroffenen Belegschaften nahmen die Nachricht in der CZ Jena GmbH in einer Bereichs- und in der CZ Vision in einer Betriebsversammlung betroffen, wütend und enttäuscht auf. Sie hatten angesichts der latenten Bedrohung durch Verlagerung stets extrem flexibel gearbeitet, um den Erfolg der Produktion zu gewährleisten.

Betriebsrat und IG Metall wollen Alternativen

Der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Aalen, Roland Hamm, erklärte gemeinsam mit den Betriebsratsvorsitzenden Manfred Wicht (CZ Vision) und Christian Peschel (CZ Jena GmbH) in einer ersten Stellungnahme, die Verlagerung bzw. Schließung nicht zu akzeptieren. Sie fordern die Überprüfung der zugrundeliegenden wirtschaftlichen Planungen des Unternehmens und ein Alternativkonzept. Dazu wird unter anderem von den Betriebsräten das Beratungsunternehmen IMU aus Stuttgart beauftragt. Hamm und die Betriebsräte zweifeln an, dass die beiden Bereiche nicht wirtschaftlich erfolgreich zu führen wären. Hamm: "Das Management soll seine Hausaufgaben vernünftig machen, statt fantasielos mit Schließung und Verlagerung zu reagieren."

Die Betriebsratsvorsitzenden Wicht und Peschel wiesen in diesem Zusammenhang nachdrücklich auf die besondere Verantwortung des Stiftungsunternehmens Carl Zeiss für seine Belegschaft hin, die sich auch weiter engagiert und qualifiziert einbringen will. Wird nun, trotz der angesichts besonderer Marktherausforderungen bewiesenen Flexibilität die Verlagerung bzw. Schließung geplant, stellt dies aus Sicht der Betriebsräte die bisher konstruktive Haltung dazu grundlegend in Frage.

Gegen Abbau, für positive Entwicklung

"Die IG Metall wendet sich entschieden gegen den Arbeitsplatzabbau und setzt sich für die Interessen der betroffen Belegschaft ein", betont Roland Hamm, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Aalen und ergänzt: "Die anhaltend positive wirtschaftliche Entwicklung bei Carl Zeiss muss für den Fall, dass Schließung und Verlagerung nicht zu verhindern sind, andere Lösungsmodelle statt Arbeitsplatzabbau möglich machen. Solange Überstunden und die Ausweitung der Regelarbeitszeit auf 40 Stunden in anderen Zeiss Unternehmen am Standort Oberkochen festzustellen sind, muss es möglich sein, die vom Personalabbau Betroffenen bei Carl Zeiss zu halten!

Letzte Änderung: 13.06.2013