Leinfelden-Echterdingen - Die Große Tarifkommission der IG Metall Baden-Württemberg empfiehlt, mit einer Forderung von 5,5 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten in die anstehende Tarifrunde zu gehen. Dafür sprach sich heute eine große Mehrheit der 200 Mitglieder des Gremiums aus. Die endgültige Forderung für die rund 740 000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie im Land soll am 13. März beschlossen werden, der Verhandlungsauftakt ist für den 21. März geplant.

Jörg Hofmann, IG Metall-Bezirksleiter: "Wir wollen im Tarifjahr 2013 deutliche Impulse für mehr Kaufkraft setzen. Und wir wollen unsere erfolgreiche und immer in gesamtwirtschaftlichen Zusammenhängen begründete Tarifpolitik fortsetzen."

Kaufkraftimpulse geben

Den so genannten verteilungsneutralen Spielraum beziffert die IG Metall mit 3 bis 3,5 Prozent. Maßgeblich hierfür sind die Inflation sowie die gesamtwirtschaftliche Produktivität. Eine Umverteilungskomponente soll dann die notwendigen zusätzlichen Kaufkraftimpulse im Inland geben.

Hofmann: "Das Jahr 2012 war ein gutes Jahr für die Unternehmen der Branche. Umsätze, Beschäftigung und Gewinne sind die Aushängeschilder des Erfolges, zu dem das Engagement der Beschäftigten einen wesentlichen Teil beigetragen hat. Und für 2013 ist kein Abbruch erkennbar. Mit diesem Rückenwind können wir unsere Forderung selbstbewusst aufstellen."

Laut einer aktuellen Befragung der tarifgebundenen Betriebe im Bezirk wird derzeit in fast der Hälfte mit Sonderschichten oder Mehrarbeit geplant. Insgesamt wird die aktuelle Kapazitätsauslastung von rund einem Drittel als gut bis sehr gut bewertet, weitere 31 Prozent bezeichnen sie als normal.
Rund 63 Prozent der Betriebe haben für 2012 eine positive Bilanz erwirtschaftet.

Gute Aussichten

Die Aussichten auf 2013/2014 werden ebenfalls von rund einem Drittel der Betriebe als gut bis sehr gut angesehen, 44 Prozent rechnen mit einem normalen Geschäftsverlauf. Der Beschäftigungsaufbau wird sich insgesamt weiter positiv entwickeln. So rechnen 23 Prozent der Betriebe mit weiterem Beschäftigungszuwachs.