Arbeitsplatzabbau trotz guter Betriebsergebnisse?

Viele Beschäftigte in Heubach verstehen die Triumph-Welt nicht mehr. Das Unternehmen konnte das Geschäftsjahr 2011 in Deutschland erfolgreich abschließen. Die Bücher verzeichnen gestiegenen Umsatz und ein positives Betriebsergebnis. Der Gewinn ist höher als im Vorjahr. Auch das Geschäftsjahr 2012 ist bisher gut angelaufen. Die Belegschaft hat gute Arbeit geleistet.

Und nun die Hiobsbotschaft: Verlagerung aller Produktions- und produktionsnahen Abteilungen nach Ungarn. Mit dem Projekt Proxy will das Management in Heubach weiter Kosten senken und Effizienz steigern. Im Klartext heißt das: 110 Menschen sollen ihren Arbeitsplatz verlieren.

Betriebsrat, IG Metall und Belegschaft befürchten den Einstieg in den Ausstieg aus dem Standort. Die geplanten Kündigungen führen zu einem langfristigen Verlust von Know-How. Der Spielraum für Innovationen wird kleiner, wenn Produktion und produktionsnahe Abteilungen nicht mehr da sind. Der Standort ist bis in die Substanz gefährdet.

Betriebsrat, Belegschaft und IG Metall fordern:

• Rücknahme der geplanten Verlagerung von Nähkapazitäten und produktionsnahen Tätigkeiten von Heubach nach Ungarn

• Standortgarantien und Beschäftigungssicherung. Triumph Heubach darf nicht weiter zerlegt werden!

Auf der heutigen Betriebsversammlung in Heubach muss die Geschäftsleitung Farbe bekennen. Aus den Standorten München und Aalen werden Betriebsratsdelegationen teilnehmen.

Auch in München und Aalen beraten IG Metall-Mitglieder und Vertrauensleute über die aktuelle Situation. Sie befassen sich mit den Themen "DACH" und "Proxy" und diskutieren über mögliche Konsequenzen. Die Belegschaften, so scheint es, werden sich nicht ducken und sich nicht auseinanderbringen lassen. Sie werden für ihre Arbeitsplätze kämpfen.

Anhang: Metallnachrichten zur Betriebsversammlung am 19. Juli 2012