Tarifrunde Metallindustrie 2012
Leihbeschäftigte verdienen nach der letzten verfügbaren Verdienststrukturerhebung des Statistischen Bundesamtes im Schnitt 46,2 Prozent weniger pro Stunde als Normalbeschäftigte. In der Metall- und Elektroindustrie liegt die Differenz zwischen angelernten Leihbeschäftigten und vergleichbaren fest angestellten Beschäftigten in der gleichen Größenordnung - zwischen 40 und 48 Prozent.
Mit Leiharbeit senken die Unternehmen ihre Kosten. Vor allem deshalb greifen sie zu. Unternehmen missbrauchen die Leiharbeit zu Lohn-Dumping. Diesen Missbrauch will die IG Metall stoppen. Deshalb verhandelt sie aktuell mit den Verbänden der Verleihunternehmen über Branchenzuschläge. Ziel ist gleiches Geld für gleiche Arbeit - also "Equal Pay". Branchen-Zuschläge werden dafür allerdings nicht ausreichen. Dafür sind die betrieblichen Strukturen zu unterschiedlich. Deshalb fordert die IG Metall in den Verhandlungen mit den Verleihverbänden außerdem: Der neue Tarifvertrag soll die betriebliche Regelung von Einsatzzulagen ermöglichen. Beides zusammen soll annähernd Equal Pay erreichen.
Betriebe missbrauchen Leiharbeit aber auch dazu, Stammarbeitsplätze abzubauen sowie mit einer zweiten, niedrigeren Lohnlinie Druck auf Beschäftigte und Tarifverträge auszuüben. Auch das will die IG Metall stoppen. Sie will erreichen, dass Betriebsräte darüber mitbestimmen, wie viele Leihbeschäftigte wie lange und wo im Betrieb eingesetzt werden. Darüber verhandelt die IG Metall mit den Arbeitgebern der Metall- und Elektrobranche.
Letzte Änderung: 17.04.2012