Arbeitnehmerinnen-Empfang 2012
SCHWÄBISCH GMÜND (jo) - Der erste Empfang der IG Metall für Arbeitnehmerinnen im Augustinus-Gemeindehaus in Schwäbisch Gmünd war ein voller Erfolg. Die aktiven Metallerinnen aus den Verwaltungssteleln Aalen und Schwäbisch Gmünd zeigten eine hervorragende und harmonische Zusammenarbeit.
Rund 160 Frauen aus fast 30 Betrieben aus dem Ostalbkreis kamen am Samstagvormittag zum ersten großen Arbeitnehmerinnen-Empfang in das Augustinus-Gemeindehaus nach Schwäbisch Gmünd und setzten damit ein Zeichen für die Gleichstellung der Geschlechter. Der Empfang solle Mut machen, für die Rechte der Frauen zu kämpfen und darin nicht nachzulassen, sagte Petra Faulhaber, Gewerkschaftssekretärin der IG Metall Aalen. Der Empfang sei auch ein Dankeschön für das engagierte Mitwirken der aktiven IG Metall-Frauen.
Im Foyer des Gemeindehauses waren Infotische und eine nicht zu übersehende Wand mit "Bausteinen gegen prekäre Beschäftigung" aufgebaut. Im Saal konnte man Ausstellungen mit Daten und Fakten zur sozialen Situation von Frauen und zur Geschichte der Gleichberechtigung sehen. Verbesserte Mitbestimmungsrechte für Betriebsräte beim Einsatz von Leiharbeitnehmerinnen und Leiharbeitnehmern im Betrieb sei eine Forderung der IG Metall in der laufenden Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie, führte Faulhaber aus. Weitere Forderungen seien die unbefristete Übernahme der Auszubildenden und 6,5 Prozent mehr Entgelt. Dies seien faire und angemessene Forderungen, betonte Faulhaber.
In einem bemerkenswerten Vortrag zu aktuellen Fragen von Entgeltgerechtigkeit für Frauen, Aufstiegschancen und Vereinbarkeit von Arbeit und Leben nahm Christiane Benner Stellung. Benner ist seit Oktober 2011 im geschäftsführenden Vorstand der IG Metall für die Frauen- und Gleichstellungspolitik zuständig. Seit dem ersten Internationalen Frauentag vor 101 Jahren sei zwar viel erreicht worden, meinte Benner. Doch es gebe immer noch viele Defizite bei der Gleichstellung. Aus dem breiten Spektrum frauenpolitischer Forderungen der IG Metall griff Benner drei heraus, die unmittelbar mit der Arbeitswelt zu tun haben. Mehr zur Rede siehe Link.
Anschließend nahm die Ulmer Kabarettistin Marlies Blume die Geschlechterfrage spritzig und witzig aufs Korn und betrachtete die Welt von Männern und Frauen durch eine rosarote Brille. Ihre Überlegungen und Ausführungen trieb sie auf die Spitze und landete bei den Zuschauerinnen einen Brüller nach dem anderen. Sie ermunterte die Zuhörerinnen, sich nicht nur für andere aufzureiben, sondern auch an sich selbst zu denken. "Wenn man immer offen ist, kann man nicht ganz dicht sein", sagte Marlies Blume und meinte zum Abschluss, dass sie auch mal ganz gerne einen Mann an ihrer Seite hätte. Bei der Gleichstellung von Mann und Frau gehe es ja nicht darum, die Männer abzuschaffen, sondern als gleichberechtigte Partner miteinander zu leben und zu arbeiten, so eine Kernaussage.
Felicitas Nick, Gewerkschaftssekretärin der IG Metall Schwäbisch Gmünd, ermunterte zum Abschluss die Teilnehmerinnen, den Schwung des Arbeitnehmerinnen-Empfangs mitzunehemn und weiterhin Zeichen zu setzen für Gleichstellung, Entgeltgerechtigkeit und bessere Vereinbarkeit von Arbeit und Leben. In der aktuellen Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie könnten Frauen ein machtvolles Zeichen setzen, wenn sich bei der nächsten Aktion 101 Frauen beteiligen. Denn: Metallerinnen kommen überall hin.
Fotos: Peter Hageneder
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Zur Rede von Christiane Benner am 3. März 2012 in Schwäbisch Gmünd
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Letzte Änderung: 09.03.2012