Leiharbeit
Im Herbst 2011 hat das IMU-Institut eine ausführliche Studie zur Leiharbeit in Baden-Württemberg veröffentlicht. Im Zentrum der Untersuchung steht die Rolle der Leiharbeit vor, während und nach dem großen konjunkturellen Einbruch von 2008/2010. Die Ergebnisse:
- Der Einsatz von Leiharbeit folgt dem zyklischer Verlauf der Wirtschaftsentwicklung.
- Es gibt Hinweise für die Verdrängung regulärer Beschäftigung durch Leiharbeit in Baden-Württemberg.
- Durch Leiharbeit entsteht ein paralleles, niedrigeres Entlohnungsniveau.
- Leiharbeit wird indirekt von Staat und Sozialversicherungsträgern subventioniert.
- Befunde sprechen eher dagegen, dass Leiharbeit in Baden-Württemberg den Betroffenen zu einem regulären Arbeitsverhältnis verhilft.
Das Fazit: Für Beschäftigte in Leiharbeit sind keine Vorteile belegbar, die Nachteile für Leiharbeitskräfte und Gesellschaft sind dagegen gravierend.
Die Untersuchung geht auch der Frage nach, wem die Leiharbeit nutzt, und zeigt Wege auf, wie diese Umverteilung zu Lasten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gebremst werden kann.
Die Kurzfassung der Untersuchung kann hier heruntergeladen werden. Ein Link führt zum IMU-Insitut; dort kann die Studie in der Langfassung heruntergeladen werden.
Aktuell zum Thema: Die Südwestpresse erläutert die Rechtsstreitigkeiten, die entstanden sind, nachdem das Bundesarbeitsgericht (BAG) die Tarifgemeinschaft Christlicher Gewerkschaften für Zeitarbeit und Personal-Service-Agenturen für tarifunfähig erklärt hat. Sie wirft ein Licht auf die großen Schwierigkeiten der betroffenen Arbeitnehmer, zu ihrem Recht zu kommen.Letzte Änderung: 23.01.2012