Rote Tasche gegen Ungerechtigkeit

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24.03.2011 Am Equal Pay Day, dem 25. März 2011, protestieren Frauen gegen ungleiche Entlohnung. Sie tragen eine rote Tasche, weil Frauen nach wie vor 23 Prozent weniger verdienen als Männer.

Am Equal Pay Day, dem 25. März 2011, protestieren Frauen gegen ungleiche Entlohnung. Sie tragen eine rote Tasche, weil Frauen nach wie vor 23 Prozent weniger verdienen als Männer. Mit anderen Worten: Um auf den gleichen Jahresverdienst zu kommen wie der männliche Kollege, müsste eine Frau bis zum 25. März weiterarbeiten.

Daher fordert die IG Metall ein Gesetz zur Entgeltgleichheit

Frankfurt am Main - Die IG Metall hat gesetzliche Regelungen für eine Entgeltgleichheit und eine geschlechtergerechte Arbeitsbewertung gefordert. "Der Anspruch auf ein gleiches Entgelt für gleichwertige Arbeit muss endlich gesetzlich verankert werden", sagte Detlef Wetzel, Zweiter Vorsitzender der IG Metall, am Donnerstag in Frankfurt aus Anlass des bevorstehenden "Equal Pay Day". Das Entgelt der Frauen liege nach wie vor durchschnittlich um 23 Prozent unter dem der Männer. "Und nicht nur die Diskriminierung der Frauen beim Entgelt ist ungerecht. Es ist auch ein Skandal, dass sich daran in Deutschland seit vielen Jahren nichts geändert hat", sagte Wetzel.

Auf europäischer Ebene habe sich die Bundesregierung verpflichtet, die Entgeltlücke zu schließen, tue aber nichts dafür, dieses Ziel zu erreichen. "Es ist nicht nachvollziehbar, warum die Bundesregierung im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern noch immer auf unternehmerische Einsichten und Freiwilligkeit setzt, obwohl es sie nicht gibt", kritisierte der Gewerkschafter. Ein wirksames Gesetz müsse Unternehmen verpflichten, die gleiche Bezahlung kontinuierlich zu überprüfen und bei Bedarf Korrekturen vorzunehmen. Das Grundprinzip "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit" müsse endlich auf allen Ebenen in den Unternehmen durchgesetzt werden.

Die Ergebnisse des ersten Gleichstellungsberichts der Bundesregierung unterstreichen ebenfalls die Bedeutung der Entgeltgleichheit. Neben Verbesserungen bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie und der Abschaffung von prekären Arbeitsverhältnissen, sei die Entgeltgleichheit eine wichtige Voraussetzung, um Frauen und Männern gleiche Teilhabechancen zu ermöglichen, sagte Wetzel. Der Equal Pay Day am 25. März bezeichnet den Tag, bis zu dem Frauen arbeiten müssen, um rechnerisch den gleichen Vorjahresverdienst wie Männer zu erreichen. Am kommenden Freitag wird mit diesem Datum zum vierten Mal darauf hingewiesen.

(Presssemeldung IG Metall)

Weitere Informationen und Fakten finden sich unter den angegebenen Links.

Letzte Änderung: 25.03.2011