Aktionstag "Arbeit - sicher und fair"
Eine Analyse des DGB zur Leiharbeit macht deutlich, warum der gewerkschaftliche Aktionstag für sichere und faire Arbeit dringend notwendig ist. Es heißt:
"Verleiher haben in der Krise massiv Arbeitsplätze abgebaut und wurden zum Vorreiter für Personalabbau; doch jetzt ziehen die Geschäfte wieder besonders stark an. Die Industrie wie einige Dienstleistungssektoren fragen verstärkt Leiharbeitskräften nach. Leiharbeit reagiert wie keine andere Branche auf das Auf und Ab der Konjunktur.
Nach dem massiven Stellenabbau ist die Beschäftigung aktuell wieder deutlich nach oben geschnellt und liegt bereits über dem Vorkrisenniveau. Doch nach wie vor werden Leiharbeitskräfte nicht nur schlecht entlohnt1 und
haben kaum Chancen auf betriebliche Weiterbildung, auch das Risiko der Arbeitslosigkeit ist nach wie vor sehr groß; Heuern und Feuern ist immer noch an der Tagesordnung.
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Die aktuelle Entwicklung zeigt, dass gewerbsmäßige Leiharbeit keine Branche wie jede andere ist. Die Arbeitsplatzunsicherheit bleibt auch bei konjunktureller Besserung sehr hoch. In keiner anderen Branche ist das Risiko des
Jobverlustes und der Arbeitslosigkeit größer als im Verleih. Bei eintretender Arbeitslosigkeit besteht oftmals kein oder kein existenzsichernder Anspruch auf Arbeitslosengeld. Viele werden direkt ins Hartz IV-System
durchgereicht.
Leiharbeit ist immer noch eine Hauptverkehrsstraße in prekäre Beschäftigung. Leiharbeit frisst sich immer tiefer in den regulären Arbeitsmarkt. Personalpolitische Risiken der Verleiher werden in hohem Maße auf
die Beschäftigten und die Sozialversicherung verlagert. Das Risiko ist hoch, dass sich instabile Erwerbsbiografien verfestigen und Leiharbeitskarrieren mit wiederkehrenden Phasen der Arbeitslosigkeit einhergehen. Daran hat auch die
sich stabilisierende Konjunktur nichts ändern können. Gleiche Entlohnung und
Gleichbehandlung bei den übrigen Arbeitsbedingungen mit den Beschäftigten der
Einsatzbetriebe sind Voraussetzung auch für gesellschaftliche Akzeptanz der Leiharbeit."
Die Untersuchung kann hier heruntergeladen werden.
Letzte Änderung: 24.02.2011