Gleiche Arbeit - gleiches Geld

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09.02.2011 Im Vermittelungsverfahren Hartz IV geht es um sehr viel mehr als 6 Euro. IG Metall-Chef Huber: Regierungskoalition macht sich zum Handlanger von Lohndumping und Armutslöhnen.

IG Metall-Chef Huber: Regierungskoalition macht sich zum Handlanger von Lohndumping und Armutslöhnen

Frankfurt am Main - Nach dem gescheiterten Vermittlungsverfahren über die Hartz-IV-Regelsätze hat Berthold Huber, Erster Vorsitzender der IG Metall, der Regierungskoalition eine verantwortungslose Politik vorgeworfen. "Die Koalition macht sich zum Handlanger von Lohndumping und Armutslöhnen. Wer Leiharbeiter und Niedriglöhner im Regen stehen lässt, schafft Kinderarmut und weitere Hartz-IV-Empfänger", kritisierte Huber am Mittwoch in Frankfurt.

Bei der Forderung nach gleichem Lohn für gleiche Arbeit in der Leiharbeit habe die Koalition von CDU/CSU und FDP nur eine Mogelpackung parat. "Die Koalition hat dem Druck der Arbeitgeber nachgegeben und spielt auf Zeit. Vertrösten und verschleiern löst nicht die Probleme", sagte Huber. "Es ist ein Skandal, dass die Bundesarbeitsministerin über die Aufstockung von Hartz-IV Lohndumping mit elf Milliarden Euro subventioniert und dem keinen Riegel vorschiebt. Sie macht damit Arbeit zur Ramschware." Die Lobby-Partei FDP setzt die Interessen der Gewinner der Leiharbeit, die Unternehmen der Leiharbeitsbranche, durch. Es gehe ihnen nicht um die Menschen, auch nicht um betriebliche Flexibilität, sondern einzig und allein um Lohndumping und Tarifflucht, betonte Huber.

Die Koalition habe dem Druck der Arbeitgeber nachgegeben. "Wir werden dem entgegentreten und mit bundesweiten, betrieblichen Aktionen gegen Leiharbeit und prekäre Beschäftigung am 24. Februar den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen", sagte Huber. "Arbeit ist der wertvollste Rohstoff, den Deutschland besitzt."

Letzte Änderung: 09.02.2011