Aktionstag am 24. Februar 2011
Leiharbeit dient längst nicht mehr dazu, Auftragsspitzen aufzufangen. Sie dient - jetzt nach der Krise erst recht - dazu, Stammarbeitsplätze zu ersetzen und Kosten zu senken. Diese Erfahrung müssen derzeit viele Menschen im Ostalbkreis machen. Arbeit - sicher und fair das ist keine hohle Parole, das ist eine ernsthafte und elementare Forderung der Gewerkschaften.
Eine aktuelle Studie des DGB kommt zu erschreckenden Ergebnissen: "In der Verleihbranche wird sehr schlecht bezahlt. Trotz wirtschaftlicher Erholung steigt das ohnehin sehr hohe Verarmungsrisiko der Leiharbeitskräfte weiter an. Mehr als jede(r) achte Leiharbeitnehmer bzw. -arbeitnehmerin verdient so wenig, dass die staatliche Fürsorge einspringen und den niedrigen Lohn auf das gesellschaftliche Existenzminimum anheben muss."
Verarmungsrisiko und Benachteiligung der Betroffenen sind die eine Seite der Leiharbeit. Die andere Seite heißt Lohndumping.
"Dumpinglöhne sind verbreitet. Leiharbeitskräfte verdienen im Schnitt 40 bis 50 Prozent weniger, je nach Qualifikation und Einsatzbetrieben schwankt dies jedoch. Leiharbeit wird längst nicht nur dafür eingesetzt, um betriebliche Auftragsspitzen abzufangen, sondern mehr und mehr auch um die Lohnkosten massiv zu drücken und tarifliche Regelungen in den Einsatzbetrieben zu unterhöhlen."
Betriebsräte und Vertrauensleute, die Beschäftigung und Tarifstandards sichern wollen, sind gefordert, Leiharbeit im Betrieb zu verhindern. Ist das nicht möglich, muss der Einsatz von Leiharbeit (ebenso wie anderer prekärer Beschäftigungsformen) begrenzt und gestaltet werden.
In der Konferenz der IG Metall am 24. Februar 2011 im Landratsamt Aalen werden Betriebsräte und Vertrauensleute sich über die Herausforderungen und Erfahrungen in den Betrieben austauschen. Sie diskutieren, welchen Möglichkeiten zur Verfügung stehen, Arbeit sicher und fair zu gestalten.
Interessierte Kolleginnen und Kollegen sind herzlich willkommen.
Die DGB-Studie kann hier heruntergeladen werden.
Links:
Südwestpresse zur Leiharbeitsstudie des DGB
Letzte Änderung: 08.02.2011