Jubilarehrung der IG Metall Aalen 2010
AALEN (oap) - Mit einer Feier in der Aalener Stadthalle ehrte die IG Metall Aalen 574 Kolleginnen und Kollegen für ihre langjährige Mitgliedschaft.
Mit einem guten Essen und einem attraktiven Rahmenprogramm mit Musik, Chor, verblüffenden Zaubereien und Rock'n'Roll feierte die IG Metall Aalen in der Aalener Stadthalle am Donnerstagabend die diesjährige Jubilarehrung.
Von den insgesamt 574 Jubilaren wurden 48 für 60 Jahre, 118 für 50 Jahre, 199 für 40 Jahre und 209 Jubilare für 25 Jahre treue Mitgliedschaft geehrt.
Die Geschichte der Arbeiterbewegung sei nicht nur eine Geschichte der Ideen und Ideale, sondern in erster Linie die Geschichte der Menschen, die für gemeinsame Ziele gekämpft und sich engagiert hätten, sagte Roland Hamm, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Aalen.
Auch Georg Maile wurde für 60 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Hamm hob den Jubilar besonders hervor, da dieser auch 22 Jahre hauptamtlich bei der IG Metall tätig war. Maile stehe auch stellvertretend für die Generation, die es nach dem Krieg sehr schwer hatte, sagte Hamm. Von 1966 bis 1986 sei Maile zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Aalen gewesen und habe in dieser Zeit große und wichtige Arbeitskämpfe mitorganisiert. Vom Lohnrahmentarifvertrag II, der den Mitgliedern der IG Metall eine neue Entgeltstruktur gebracht habe, bis hin zum Einstieg in die 35-Stunden-Woche nach sieben Wochen Arbeitskampf im Jahr 1984, lobte Hamm das Engagement von Maile. Jeder einzelne der Jubilare habe dazu beigetragen, für bessere Lebensbedingungen, aber auch für den gebotenen Respekt gegenüber den Arbeitenden zu kämpfen, sagte Hamm zu den Jubilaren.
Wenn die Bundesregierung fast schon stolz verkünde, dass die Zahl der Arbeitslosen unter drei Millionen liege, sei das wahrlich kein Grund zum Jubeln, ging Hamm auf die aktuelle Situation ein. Zum Vergleich zeigte er auf die Eintrittsjahre der Jubilare. 1950 seien es fast 1,9 Millionen Arbeitslose gewesen, 1960 noch 261.000 und 1970 gerade noch 149.000. "Das war Vollbeschäftigung und das wäre auch heute ein Grund zum Jubeln", sagte Hamm. Zu den 2,9 Millionen Arbeitslosen kämen fast noch einmal so viele, die aus der offiziellen Statistik bereits herausgerechnet und ohne Perspektive seien.
Auch Nikolaus Landgraf, DGB-Landesvorsitzender Baden-Württemberg, nahm kein Blatt vor dem Mund. Nach einem Ausflug in die Eintrittsjahre der Jubilare nahm auch er Bezug auf die Gegenwart. Mit dem "Herbst der Entscheidungen", wie ihn Bundeskanzlerin Angela Merkel ausgerufen habe, sollen die Verursacher der Finanzkrise geschont und die Opfer der Krise belastet werden. Landgraf forderte die Jubilare auf, an der großen Kundgebung am 13. November in Stuttgart teilzunehmen und gegen das unsoziale Sparpaket der Bundesregierung zu demonstrieren. "Wir wollen zeigen, was wir von dieser Art der Politik halten - nämlich gar nichts. Und wir wollen zeigen, dass es Alternativen zum unsozialen Sparkurs der Bundesregierung gibt", sagte Landgraf.
Fotos: Peter Hageneder
Letzte Änderung: 03.11.2010