Betriebräte-Empfang
Aalen (jo) - Die IG Metall Aalen empfängt die neu gewählten Betriebsrätinnen und Betriebsräte in der Stadthalle.
Am Montagabend hatte die IG Metall Aalen die neu gewählten Betriebsrätinnen und Betriebsräte in die Stadthalle eingeladen, um sie über die Leistungen der IG Metall zu informieren.
Ein wichtiges Ziel dieses Empfangs, der zum ersten Mal stattfand, sei die Möglichkeit, sich kennen zu lernen und zu sehen, welche Stärke die IG Metall habe, sagte Josef Mischko, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Aalen. Die IG Metall in Aalen sei mit dafür verantwortlich, dass trotz Krise viele Auszubildende übernommen worden seien und dass trotz einer rückläufigen qualifizierten Ausbildung weiterhin ausgebildet werde, so Mischko weiter.
In einer kleinen Messe im Foyer der Stadthalle stellten siebzehn Kooperationspartner der IG Metall ihre Angebote und Leistungen vor. Von Rechtsanwälten, die sich auf die Vertretung von Betriebsräten und Arbeitnehmern spezialisiert haben, über den DGB-Rechtsschutz hin zu Wirtschaftsberatungsfirmen und den Bildungsstätten gab es für die neuen Betriebsräte viel zu entdecken und zu erfahren. So prüfen beispielsweise die Wirtschaftsberatungsfirmen IMU-Institut und Xtern, ob ein Betrieb wirklich gefährdet ist oder ob Mitnahmeeffekte zu vermeiden seien.
Als ein absolutes Muss bezeichnete Mischko die Schulungen für Betriebsräte, die von Biko und IG Metall angeboten werden. "Ein Betriebsrat, der nicht auf Schulungen geht, kann die Belegschaft nicht vertreten", unterstrich Mischko. Es sei ein großes Fachwissen erforderlich, um auf Augenhöhe diskutieren zu können. Die Vernetzung untereinander sei die Stärke der IG Metall und der Betriebsräte, so Mischko.
Wenn es darum gehe, in Ostwürttemberg Arbeitsplätze zu erhalten, kämpfe er Seite an Seite mit der IG Metall, sagte Landrat Klaus Pavel und dankte den neuen Betriebräten für ihre Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen. Alle jungen Menschen bräuchten eine berufliche Perspektive, machte Pavel deutlich. Ohne Ausbildung würden die Menschen Gefahr laufen, in Harzt IV zu rutschen.
Landrat Pavel sei seit vierzehn Jahren immer ein verlässlicher Partner gewesen, lobte Roland Hamm, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Aalen. Er freute sich darüber, dass von den 453 in 55 Betrieben des Altkreises Aalen gewählten Betriebsratsmitgliedern der größte Teil Mitglied bei der IG Metall ist. Bei den Wahlen sei Erfahrung gefragt gewesen, sagte Hamm. Trotzdem seien 158 Betriebsräte zum ersten Mal gewählt worden. Auch der Anteil der weiblichen Betriebsräte sei um 3,7 Prozent auf 22,7 Prozent gestiegen.
Erschreckend sei, dass immer mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer über Stress, Burn-Out oder Mobbing klagen würden. Hier gelte es, die Ursachen zu finden und in den Betrieben zu beseitigen.
Die Jugendarbeit sei ihm eine Herzensangelegenheit, sagte Hamm. Auch wenn jeder die Bildung als zentrales Thema herausstelle, sehe die Wirklichkeit anders aus. Die berufliche Bildung sei das Kernelement der Bildung, nicht die Hochschule, so Hamm. In den letzten drei Jahren seien mehr als 100 Ausbildungsplätze weggefallen. Das seien 100 Chancen weniger. Deshalb will Hamm im September zusammen mit der Politik eine Sonderaktion veranstalten, damit wenigstens diese 100 Ausbildungsplätze wieder geschaffen werden.
Fotos: Peter Hageneder
Letzte Änderung: 15.07.2010