Befristete Arbeitsverhältnisse
Der Chef der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-Jürgen Weise, hat vor der Ausweitung befristeter Arbeitsverhältnisse gewarnt. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom Samstag sagte Weise, wenn dies zum Standard werde, sei das "für die Entwicklung unserer Gesellschaft verheerend".
Grund für die Zurückhaltung der Arbeitgeber sei im Moment die schlechte Wirtschaftslage. Noch sieht Weise keine Erosion auf dem deutschen Arbeitsmarkt. "Auf Dauer ist das aber keine gute Entwicklung", kritisierte er die Zunahme von Kurzzeit-Jobs. Die Menschen wollten und sollten ihr Leben planen, und die Firmen sollten interessiert sein, qualifizierte Kräfte zu halten.
Regierung will Firmen weiter entlasten
Union und FDP planen, Unternehmen künftig mehr Möglichkeiten einzuräumen, Arbeitsverträge zeitlich zu begrenzen auch ohne dafür eine juristisch überprüfbare Begründung liefern zu müssen. Derzeit ist die Befristung ohne Begründung stark reglementiert. In vielen Fällen müssen die Firmen konkrete Argumente anführen, wenn sie die Vertragsdauer für eine Stelle begrenzen wollen.
Dennoch erfreuen sich Zeitverträge schon heute größter Beliebtheit. Nach Angaben des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ist bei Neueinstellungen inzwischen fast jeder zweite Job befristet. Auch das Statistische Bundesamt hatte Daten veröffentlicht, wonach die Zahl der befristeten Arbeitsverträge in Deutschland in den vergangenen Jahren deutlich zunahm.
Focus online
Letzte Änderung: 21.03.2010