Frankfurter Appell zur Finanzkrise

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24.03.2009 Die Finanz- und Wirtschaftskrise ist nicht vom Himmel gefallen, sie ist von Menschen gemacht. Mit dem Frankfurter Appell sollen diese zur Vernunft gebracht werden. Hier online unterschreiben.

Im Frankfurter Appell werden Abgeordnete, Banken, Unternehmen, Arbeitgeberverbände, Journalisten und Wissenschaftler aufgefordert, ihre Verantwortung für die Krise wahrzunehmen und zu handeln.

Aus dem Appell:

"An der Verwurzelung der Ideologie des Geldes und der Gier haben nicht nur Banken und Unternehmen mitgewirkt. Die Politik hat sich zu häufig den reinen Marktinteressen untergeordnet und bereitwillig zum Erfüllungsgehilfen der Wirtschaft gemacht. Teile der Wissenschaft haben die Begründungen dafür geliefert, Medien haben diese Ideologie unkritisch propagiert. Mit anderen Worten: Die Krise ist nicht vom Himmel gefallen und sie ist auch kein Naturereignis, sie ist das Ergebnis menschlichen Willens und Handelns.

Jetzt ist entschlossenes Handeln geboten, damit wir die Krise überwinden. Daneben müssen die Ursachen für die Krise öffentlich aufgearbeitet, Roß und Reiter öffentlich benannt werden. Darauf haben die Menschen ein Anrecht. Es gilt, aus den Fehlern zu lernen. Nur so können wir eine zukunftsfähige Gesellschaft gestalten, in der das Wohl aller Menschen im Mittelpunkt steht.

Wir appellieren ...

... an die Abgeordneten des Deutschen Bundestages: Richten Sie einen Untersuchungsausschuss "Finanzmarktkrise" ein, um Ursachen, Verantwortlichkeiten und Folgen der Krise zu untersuchen, zu dokumentieren und notwendige politische Schlussfolgerungen zu ziehen.

... an die Vorstände der Banken: Entschuldigen Sie sich öffentlich bei den Menschen für Ihr Handeln und wirken Sie mit an der demokratischen Regulierung der Finanzmärkte und stellen Sie die Finanzierung der Unternehmen sicher.

... an die Vorstände der Unternehmen: Ziehen Sie die Lehren aus der gefährlichen Shareholder-Orientierung und richten Sie Ihre Unternehmensstrategien auf langfristige Ziele unter Wahrung nachhaltiger, sozialer und ökologischer Kriterien und auf die Sicherung von Arbeitsplätzen aus.

... an die Arbeitgeberverbände: Beenden Sie endlich die Manipulationsfabrik "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft", mit der Sie die gescheiterten Konzepte des Neoliberalismus verbreitet haben.

... an die Journalisten und Publizisten: Arbeiten Sie Ihren Teil der Verantwortung für die Entwicklung der letzten Jahre auf. Übernehmen Sie Verantwortung und berichten Sie kritisch über die Interessen der öffentlichen Akteure.

... an die Wissenschaftler: Entwickeln Sie einen Verhaltens- und Transparenzkodex, um die öffentliche und private Finanzierung der Forschung offenzulegen und die wissenschaftliche Unabhängigkeit sicher zu stellen."

Der komplette Text kann hier heruntergeladen und weitergegeben werden.

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Anhang:

Frankfurter Appell der IG Metall

Frankfurter Appell der IG Metall

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Letzte Änderung: 24.03.2009