Internationale Wochen gegen Rassismus
Jährlich erinnert das symbolische Datum "21. März" daran, dass Ausgrenzung, Diskriminierung und Rassismus in den Betrieben und in der Gesellschaft für viele Menschen bittere Realität ist.
So machen Menschen mit Migrationshintergrund die Erfahrung, dass sie in der Schule und in der Berufsausbildung schlechter gefördert werden. Abfällige Bemerkungen über Herkunft oder Eigenarten werden als harmlose Scherze getarnt.
Die weltweite ökonomische Krise des Jahres 2009 führt in vielen Betrieben zu einem besonders belastenden Klima. Viele Beschäftigte haben Angst, ihren Arbeitsplatz zu verlieren und sozial abzusteigen.
Angst und Ungewissheit tragen maßgeblich zur Ausgrenzung Anderer und zu rassistischen sowie rechten Einstellungen von Menschen bei. Der Druck auf einzelne Arbeitnehmerinnen, Arbeitnehmer oder Minderheiten im Betrieb wird mancherorts gezielt geschürt. Oftmals werden ökonomische und soziale Konflikte auch in kulturelle und ethnische umgewidmet. Folge ist eine zunehmende Spaltung der Belegschaft.
Betriebsräte, Jugendvertretungen und die Vertrauensleute der Schwerbehinderten können mit ihren gesetzlichen Rechten und Instrumenten etwas dagegen tun.
Die Internationalen Wochen gegen Rassismus bieten einen guten Anlass, um
- eine nachhaltige Gleichstellungs- und Antidiskriminierungspolitik voranzutreiben, z.B. in der Aus- und Weiterbildung oder in der interkulturellen Öffnung der Betriebe.
- im Wahljahr 2009 Themen, wie "Rechtspopulismus und Anti-Islamismus" mit ExpertInnen zu diskutieren und darüber aufzuklären.
- die soziale Hetze von Rechtsextremen zu hinterfragen und gesellschaftsfähige Alternativen zu entwickeln.
- die politische Teilhabe aller hier lebenden MigrantInnen zu thematisieren und die Erweiterung des kommunalen Wahlrechts auf alle Nicht-EU-Bürgerinnen und Bürger wieder auf die Tagesordnung zu setzen.
Weitere Informationen auf der Internet-Seite "Interkultureller Rat" mit einem Videoclip "Rassismus fängt im Kopf an".
Letzte Änderung: 18.03.2009