Tarifrunde Textil und Bekleidung 2009
Ludwigsburg - Noch bevor die Tarifverhandlungen der westdeutschen
Textil- und Bekleidungsindustrie heute Mittag in Ludwigsburg in die dritte Runde gingen, haben die Beschäftigten ihrer Forderung Nachdruck
verliehen.
Gut 500 versammelten sich zu einer Kundgebung vor dem Verhandlungsort. Die IG Metall fordert 5,5 Prozent mehr Geld für die rund 100 000 Beschäftigten der Branche sowie eine Neuregelung der Altersteilzeit und eine verbindliche Übernahmeregelung für die Auszubildenden. Die Arbeitgeber haben noch kein Angebot vorgelegt.
IG Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann forderte die Arbeitgeber auf, endlich ein Angebot vorzulegen. "Wer selber auf der Bremse steht, braucht sich nicht zu wundern, wenn er geschoben wird." Er kündigte für kommende Woche Warnstreiks an, sollte es heute zu keinem Durchbruch kommen. "Die Beschäftigten lassen sich nicht ewig hinhalten und sie lassen sich auch nicht an der Nase herumführen. Sie haben die geforderten Einkommenserhöhungen verdient. Da ist kein Platz für die Spielchen der Arbeitgeber. Gerade jetzt sind Einkommenserhöhungen das richtige Rezept in der Krise, das stärkt die Binnenkonjunktur", so Hofmann auf der Kundgebung.
Auch IG Metall-Verhandlungsführer Michael Jung forderte die Arbeitgeber auf heute "ein anständiges und verhandlungsfähiges Angebot" auf den Tisch zu legen. "Wir wollen unseren Teil für gute, qualitative und hochwertige Arbeit in den Betrieben", sagte Jung.
Die Friedenspflicht für die Branche läuft am 28. Februar 2009 aus. Ab
1. März 2009 sind Warnstreiks möglich.
Die Verhandlungen haben um 14 Uhr in Ludwigsburg begonnen.
Kai Bliesener
Pressesprecher
IG Metall Bezirksleitung
Letzte Änderung: 26.02.2009