Veranstaltungstipp 6. März 2009

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24.02.2009 Vortrag von Theo Bergmann zum Thema Finanzkrise mit anschließender Diskussion. Eine Veranstaltung des Arbeitskreises Information um 19.30 Uhr im Gewerkschaftshaus Schwäbisch Gmünd.

Der Kapitalismus steckt in seiner tiefsten Krise seit 1929. Von der Beschleunigung des Klimawandels über imperialistische Kriege, Hunger- und Armutskrisen in den unterentwickelt gehaltenen Ländern: Der Kapitalismus kann und wird die drängendsten Probleme der Menschheit nicht lösen!

Der Arbeitskreis Information (AKI) lädt ein zum Vortrag und zur Diskussion: Welche Lösungen, Forderungen benötigen wir, um dem Abwälzen der Krise auf uns zu begegnen? Wie organisieren wir die Gegenwehr? Mehr zu den geplanten Demonstrationen am 28. März siehe Link unten.

Der Referent des Abends ist eine namhafte und beeindruckende Persönlichkeit. Theodor Bergmann wurde am 7. März 1916 in Berlin als siebtes Kind eines Rabbiners geboren. 1927 trat er dem Jungspartakusbund und dem Sozialistischen Schülerbund bei. Doch er verließ bald beide Organisationen, da sie der KPD-Parteilinie unkritisch folgten. 1929 schloss er sich der Jugendorganisation der soeben gegründeten KPD-Opposition an. 1933, unmittelbar nach der Machtübergabe an Hitler, konnte er noch sein Abitur machen, musste aber im selben Jahr emigrieren.

Nach seiner Rückkehr nach Deutschland schloss er 1946 ein Studium der Agrarwissenschaften ab. Erst 1965 konnte Theodor Bergmann eine Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Stuttgart-Hohenheim aufnehmen, 1973 erhielt er hier eine Professur für International Vergleichende Agrarpolitik. Zahlreiche Forschungsreisen und sein Engagement als kritischer Kommunist führten ihn buchstäblich in die ganze Welt.

Theodor Bergmann lebt in Stuttgart, ist sehr aktiv und ein ungebrochen optimistischer, kritischer Kommunist.

Theodor Bergmanns Autobiographie und viele andere Publikationen sind im VSA-Verlag erschienen. Siehe Link.

Aktuell im Februar 2009 ist sein Buch: Internationalismus im 21. Jahrhundert Lernen aus Niederlagen - für eine neue internationale Solidarität.

Dazu schreibt der Verlag: Im Zeitalter der Globalisierung ist eine "Internationale" der Arbeiterbewegung notwendiger denn je. Gründe, die überwiegend noch in der Geschichte des 20. Jahrhunderts liegen, erschweren jedoch bis heute ihren Aufbau. Theodor Bergmann weist Wege für einen Internationalismus, der aus dem eigenen Scheitern gelernt hat.

Der weitgehende Zerfall der beiden Hauptströmungen der Arbeiterbewegung in Europa - Reformismus und stalinistischer Kommunismus - bedeutete auch das Ende des alten Internationalismus. Der historische Rückblick verdeutlicht u.a. die enge Zusammengehörigkeit der nationalen Klassenkämpfe mit dem Internationalismus und die Ursachen des Niedergangs.

Außerdem analysiert Theodor Bergmann, selbst "vielsprachiger Internationalist" (Mario Keßler), Probleme und Aufgaben der gegenwärtigen internationalen Arbeiterbewegung. Notwendig ist eine neue, demokratisch strukturierte Internationale, die die Ungleichzeitigkeit und Ungleichartigkeit der sozialistischen Weltbewegung berücksichtigt und den Marxismus für die heutige Zeit weiterentwickelt.

Letzte Änderung: 24.02.2009