Tarifkommission ME-Industrie
Am 11. Februar 2009 waren die Mitglieder der großen Tarifkommisson der IG Metall zu einer Sitzung nach Böblingen eingeladen. Unter dem Tagesordnungspunkt "Schutzschirm für Arbeitsplätze" beleuchtete Bezirksleiter Jörg Hofmann die aktuelle wirtschafts- und beschäftigungspolitische Lage. Er zeigte Handlungsmöglichkeiten und Handlungsnotwendigkeiten für Betriebsräte, Unternehmen, für die Politik und die IG Metall auf.
"Vorrang hat nun die Beschäftigungssicherung," so fasst Monika Schimmele die Debatte in Böblingen zusammen. "Das ist auch in der Verwaltungsstelle Aalen unsere Orientierung. Wir setzen auf folgende Punkte:
- Abbau von Zeitarbeitskonten bis auf Null. Wo es möglich ist, sollte mit dem Arbeitszeitkonto ins Minus gefahren werden.
- Die Kurzarbeit sollte offensiv genutzt werden: Kurzarbeit statt Entlassungen.
- In der Krise darf die IG Metall die Leiharbeitnehmerinnen und Leiharbeitnehmer nicht im Regen stehen lassen. Jetzt die Chance nutzen und Leiharbeit regulieren.
- Durch Übernahme der Auszubildenden muss die Qualifikation gehalten und Facharbeit im Betrieb gesichert werden.
- Die Zeit der Kurzarbeit für Qualifizierung nutzen. Dafür können gesetzliche Regelungen ausgeschöpft werden."
Petra Faulhaber, IG Metall: "Wir beobachten, dass Südwestmetall den Mitgliedsunternehmen zur Verschiebung der zweiten Tariferhöhung im Mai rät. Falls mit der Verschiebung einer Tariferhöhung von 2,1 Prozent um einige Monate überhaupt irgendein betrieblichliches Problem gelöst werden könnte, dann von unserer Seite nur nach gründlicher Prüfung und mit Vereinbarungen, die den Beschäftigten und den Arbeitsplätzen nutzen.
Ein weiterer Konflikt mit Südwestmetall betrifft die Zuzahlung bei Kurzarbeit. Obwohl wir hier eine klare Regelung im Manteltarifvertrag haben, trägt Südwestmetall wieder einen Konflikt in die Betriebe. Es wäre viel sinnvoller, wenn wir gemeinsam die Sicherung der Arbeitsplätze voranbringen würden. Bei der Aufzahlung zum Kurzarbeitergeld nach Tarifvertrag nehmen wir den Fehdehandschuh auf und beraten und unterstützen unsere Mitglieder und die Betriebsräte."
Letzte Änderung: 11.02.2009