Deutschland bei Innovationen Mittelfeld
Das Deutsche Institut für Wirtschaft (DIW) hat kürzlich den "Innovationsindikator 2008" veröffentlicht, mit dem die Innovationsfähigkeit der führenden Industrienationen verglichen werden soll. Deutschland landet danach im Mittelfeld. Als größte Schwäche identifizierten die Forscher das deutsche Bildungssystem.Ein weiterer Schwachpunkt liege in der mangelnden Bereitstellung von Risikokapital. Der Handlungsbedarf sei riesig.
Doch die Antworten von Politik und Wirtschaft greifen zu kurz: Denn sie berücksichtigen die Rolle der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Innovationsprozess nur ungenügend.
Der Wandel der Unternehmensziele hin zu einem immer kurzfristigeren Profitmaximierungsstreben fördert einseitige Kostensenkungsszenarien und "Billiger-Strategien". Der Faktor Arbeit ist jedoch primär kein Kostenfaktor, sondern
Quelle von Wertschöpfung. Wann handeln Menschen innovativ? Doch nur dann, wenn die arbeitsweltlichen Rahmenbedingungen
stimmen. Wenn Fähigkeiten, Kommunikation, Freiräume und Beteiligungsmöglichkeiten gegeben sind. Wenn sie wollen, können und dürfen. Nicht zuletzt deshalb sind Tarifautonomie und Mitbestimmung, soziale Sicherheit,
Unternehmenskultur und nachhaltige Produktionssysteme wichtige Innovationsmotoren.
Leiharbeit, Retaylorisierung oder das Ausufern befristeter Beschäftigungsverhältnisse sind dagegen Innovationskiller.
Unser Leitbild heißt "Besser statt billiger". Wir sagen: Unternehmen in Deutschland sind langfristig nur dann erfolgreich, wenn ihre Strategie auf neue Ideen und Qualität statt auf einen reinen Kostenwettbewerb ausgerichtet ist. Deshalb werden wir Betriebe auf den Prüfstein stellen und auf ihre Zukunftsfähigkeit durchleuchten. Es geht um den Aufbau eigener Argumentationsstärke und Durchsetzungskraft, um das Aufzeigen betriebspolitischer Alternativen und deren Durchsetzung. Mitglieder- und konfliktorientiert. Dafür wollen wir streiten. Für sichere Arbeitsplätze, faires Entgelt und gute Arbeitsbedingungen.
Letzte Änderung: 09.12.2008