"Dies ist zwar kein Ergebnis, das uns in Euphorie versetzt, aber es ist uns gelungen, die Beschäftigten angemessen zu beteiligen". So Berthold Huber vor der Presse am 12. November 2008 in Sindelfingen.

Wie beurteilen die Betriebsräte im Bereich der IG Metall Verwaltungsstelle Aalen den gestern nach langenwierigen und schwierigen Verhandlungen in Sindelfingen und massiven Warnstreiks vereinbarten Tarifabschluss? Was halten die Vertrauensleute davon? Wie denken unsere Mitglieder über die Einmalzahlung von 510 Euro im Dezember und die Erhöhung der Entgelte um zweimal 2,1 Prozent?

Kurzfristig hat die IG Metall Aalen die Betriebsratsvorsitzenden bzw. ihre Stellverterter/innen und die Tarifkommissionsmitglieder am 13. November eingeladen. Mehr als 30 Metallerinnen und Metaller informierten sich im Gewerkschaftshaus aus erster Hand über den Tarifkompromiss von Sindelfingen. Der Erste Bevollmächtigte Roland Hamm berichtete vom nächtlichen Verlauf der Verhandlungen und stellte ausführlich das Ergebnis vor. Als Mitglied der Hintergrundkommission hat Roland Hamm vom 11. auf den 12. November am Verhandlungsort jeden Schritt der Auseinandersetzung begleitet und mit dem Verhandlungsführer Jörg Hofmann beraten.

Die am Donnerstag im Gewerkschaftshaus Aalen anwesenden Betriebsräte beurteilten das Ergenbis unterschiedlich. Ihre Bewertung war so differenziert wie die Lage der Betriebe, in denen sie arbeiten. Manche hatten sich mehr erhofft. Sie hatten ein Ergebnis in Richtung 5 Prozent erwartet. Andere hielten das Ergebnis für vernünftig und zufriedenstellend. Einige fragten sich, ob durch einen Arbeitskampf hätte mehr erreicht werden können. Andere betonten, ein Streik wäre in der gegenwärtigen Wirtschaftslage nicht angemessen gewesen. Viele freuten sich über den Zuschuss von 510,- Euro für die Weihnachtseinkäufe.

In den Betrieben werden nun die Metallnachrichten an alle Beschäftigten verteilt. Für die Diskussion in der Mitgliedschaft steht eine Woche Zeit zur Verfügung. Am 20. November 2008 kommt die große Tarifkommission in Leonberg zusammen. Sie braucht die Rückmeldungen aus den Betrieben für ihre Beschlussfassung.