"Stoppt den Kahlschlag!"
Schwäbisch Gmünd - Bundesweit wehren sich die Beschäftigten des Industriekonzerns Bosch gegen den geplanten Abbau von Tausenden Arbeitsplätzen. Um gegen die Sparpläne des Konzerns zu demonstrieren, fahren rund
200 Beschäftigte von Robert Bosch Automotive Steering GmbH zum Bosch-Aktionstag auf der
Schillerhöhe in Gerlingen.
Tamara Hübner, Geschäftsführerin der IG Metall Schwäbisch Gmünd: "Trotz steigender
Gewinne plant Bosch den Abbau Tausender Jobs. Das ist eine Gefahr für die
Innovationskraft und die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens. So gestaltet man nicht
die Transformation. Wir fordern das Management auf, endlich ernsthaft mit den Kollegen und Kolleginnen vor Ort über konstruktive Alternativen zu verhandeln, die das Unternehmen fit machen für die Zukunft. Wir in Schwäbisch
Gmünd haben zwar unseren Zukunftstarifvertrag, aber wenn ich mir das so ansehe, zweifle ich an der
Verbindlichkeit von Bosch zum Zukunftsstandort Deutschland, daher stehen wir solidarisch an der Seite der jetzt betroffenen Standorte und signalisieren zugleich,
dass wir in Schwäbisch Gmünd kein Zaungast sind."
"Pure Existenz Ängste gehen um! Eine Hiobsbotschaft nach der Anderen auch bei
Bosch. In der kompletten deutschen Automobilindustrie sind massenhaft Arbeitsplätze
in Gefahr. Alle reden von der Transformation, doch wo sind die neuen Technologien
und Produkte, die wir dringend benötigen, und zwar an und für unsere deutschen
Bosch-Standorte! In der Transformation spielt auch Qualifikation eine sehr große Rolle.
Bei Bosch sollte, nein muss dieses Thema mit an erster Stelle stehen. Wir fordern ein
klares Bekenntnis des Unternehmens für den Standort Deutschland!", so Claudio Bellomo, Betriebsratsvorsitzender Robert Bosch Automotive Steering GmbH, Schwäbisch Gmünd.
Im Bereich Bosch Mobility Solutions wurden in den vergangenen Jahren bereits 4.000 Stellen abgebaut. Nun sollen nach den Plänen des Managements weitere 3.000 allein in diesem Bereich folgen. In anderen Geschäftsbereichen sollen
zusätzlich 2.500 Stellen gestrichen werden. Über betriebsbedingte Kündigungen können die Abbaupläne nicht abgewickelt werden, das verhindert eine Zukunftsvereinbarung zumindest bis zum Jahr 2027.
Die IG Metall kritisiert die Pläne scharf, zumal der Konzern gleichzeitig im Ausland
investieren will. Gewerkschaft und Betriebsrat warnen vor einer langfristigen Schwächung der Standorte in Deutschland. Sie fordern das Management auf, gemeinsam mit den Belegschaftsvertretern tragfähige Zukunftsalternativen zu
entwickeln.
Die IG Metall und der Bosch-Gesamtbetriebsrat haben gemeinsam zu einem bundesweiten Bosch-Aktionstag aufgerufen. An über 20 Bosch-Standorten treffen sich Beschäftigte, um mit Kundgebungen und öffentlichen Aktionen gegen
die Abbaupläne des Managements zu protestieren. Die größte Kundgebung findet vor der Bosch-Hauptverwaltung in Gerlingen bei Stuttgart statt.
Letzte Änderung: 22.03.2024