Beschäftigte streiken inzwischen 100Tage

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14.02.2024 Unbefristeter Streik bei SRW metalfloat in Espenhain: Immer noch keine Reaktion von Scholz Recycling. Beschäftigte streiken inzwischen 100 Tage

Seit 8. November 2023 streiken die Kolleginnen und Kollegen von SRW metalfloat in Espenhain für ihre Tarifbindung. Der Mutterkonzern Scholz Recycling hat seinen Hauptsitz in Essingen. Nachdem vom Geschäftsführer der SRW metalfloat mitgeteilt wurde, dass er nicht legitimiert sei, über einen Tarifvertrag zu verhandeln, hat die IG Metall mehrmals den Mutterkonzern Scholz Recycling aufgefordert, zu verhandeln. Bislang gibt es keine Reaktion des Geschäftsführers Yongming Qin der Scholz Recycling GmbH.

Am Donnerstag, 15. Februar 2024 werden die Beschäftigten von SRW insgesamt 100 Tage im Arbeitskampf sein. Für den 100. Streiktag haben sich in Espenhain im Leipziger Land prominente Unterstützer/-innen aus der Politik und von anderen Gewerkschaften angekündigt.
Heike Madan, Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Aalen und Schwäbisch Gmünd, erinnert den Mutterkonzern Scholz Recycling in Essingen an seine Verantwortung: "Ist der Code of Conduct von Scholz Recycling nur ein Papiertiger? Dort steht, dass das Recht auf Tarifverhandlungen respektiert, die Bildung von Gewerkschaften anerkannt und ein offener, lösungsorientierter Umgang mit der Arbeitnehmervertretung verfolgt werde. Wir fordern den Unterzeichner dieser Selbstverpflichtung, Herrn Yongming Qin, Geschäftsführer der Scholz Recycling GmbH, auf, endlich an den Verhandlungstisch mit der IG Metall zurückzukehren und diesen Widerspruch aufzulösen."

Scholz Recycling wurde 2016 vom chinesischen Unternehmen Chiho Environmental Group Limited aufgekauft. Die Chiho Environmental Group Limited ist nach eigenen Angaben Chinas größtes Schrottrecyclingunternehmen und eines der größten börsennotierten globalen Unternehmen dieser Art, residiert in Hongkong und ist auf den Cayman Islands registriert.

Hintergrund:
Die IG Metall fordert gemeinsam 8 Prozent mehr Entgelt, eine Erhöhung des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes auf je 1.500 Euro und eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit auf 38 Stunden. Der Arbeitgeber verweigert seit August 2023 die Fortführung der Tarifverhandlungen und lehnt eine tarifliche, rechtssichere Vereinbarung der Arbeitsbedingungen ab.
Die Kolleginnen und Kollegen bei SRW metalfloat verdienen knapp über Mindestlohn, im Schnitt im Monat rund 600 Euro weniger als Beschäftigte in vergleichbaren Betrieben der Schrott- und Recyclingbranche. Die Kolleginnen und Kollegen leisten täglich körperlich harte Arbeit. Sie sind hohem Lärm und starker Staubbelastung ausgesetzt. Und immer droht die Gefahr, beim Sortieren oder Fahren in Kontakt mit gesundheitsgefährden Materialien zu kommen.
Das Unternehmen SRW metalfloat in Espenhain bei Rötha gehört als 100-prozentige Tochter zur Scholz Recycling Gruppe mit Sitz in Essingen in Baden-Württemberg. Mit der Rückgewinnung von Metallen wie Kupfer, Aluminium und Eisen erwirtschaftet die Scholz Gruppe Umsätze in Milliardenhöhe. In Leipzig arbeiten die Beschäftigten an einer sehr hochwertigen Scheide- und Rückgewinnungsanlage. Ende 2016 übernahm die Chiho Environmental Group Limited die Scholz Holding GmbH. Die Chiho Environmental Group Limited ist nach eigenen Angaben Chinas größtes Schrottrecyclingunternehmen und eines der größten börsennotierten globalen Unternehmen dieser Art. Zu den Aktivitäten gehört das Recycling von Eisen- und Nichteisenmetallschrott, Altfahrzeugen, Elektronikschrott und die Herstellung von Sekundäraluminiumbarren aus Aluminiumschrott. Die Chiho Environmental Group residiert in Hongkong und ist auf den Cayman Islands registriert. Das Unternehmen unterhält in Asien, Europa und Nordamerika mehr als 200 Verarbeitungsbetriebe und Werftbetriebe.

Letzte Änderung: 14.02.2024