Ergebnis Tarifrunde Textile Dienste 2023
Deutlich mehr Geld, Angleichung von Ost an West sowie die Verlängerung und Verbesserung der Altersteilzeit: Diesen Tarifabschluss hat die IG Metall für die Beschäftigten in den Textilen Diensten erreicht. Über 4000 Kolleginnen und Kollegen haben dafür mit Warnstreiks Druck gemacht.
Die Warnstreiks der Beschäftigten in den Textilen Diensten haben gewirkt: der Tarifabschluss bringt deutlich mehr Geld für die Beschäftigten und die lange überfällige Angleichung der Entgelte im Osten an den Westen.
Mehr Geld für die Beschäftigten
Juli 2023: Inflationsausgleichsprämie 1000 Euro netto
Januar 2024: Inflationsausgleichsprämie 300 Euro netto
März 2024: 150 Euro Festbetrag, auch für Auszubildende
März 2025: 150 Euro Festbetrag, auch für Auszubildende
Die Laufzeit beträgt 24 Monate.
Sattes Plus für untere Entgeltgruppen
Die tabellenwirksamen Festbeträge von jeweils 150 Euro im März 2024 und 2025 bedeuten für die unteren Entgeltgruppen eine überproportionale Erhöhung der Gehälter und Löhne: Für Beschäftigte
der Entgeltgruppen zwei und drei steigt das Einkommen im Westen um 15 Prozent, für Beschäftigte im Osten sogar um fast 19 Prozent. Auch für Auszubildende bedeutet das Tarifergebnis ein sattes Entgeltplus.
Historisches Tarifergebnis
Über 30 Jahre nach der Wiedervereinigung werden die Einkommen in Ostdeutschland schrittweise auf das Niveau im Westen angeglichen. Ab Mai 2025 erhalten Beschäftigte überall die gleichen Entgelte und Sonderzahlungen. "Das
Ergebnis ist historisch: die Angleichung Ost an West kommt. Mit dem Druck aus den Betrieben konnten wir sie endlich durchsetzen," so die Verhandlungsführerin der IG Metall, Miriam Bürger, im Anschluss an die Verhandlung in
Leipzig.
Zudem wird die tarifliche Altersteilzeit verlängert und verbessert: Die Aufzahlung auf das Altersteilzeitenentgelt steigt im Juli 2023 von 565 auf 615 Euro und ein Jahr später auf 665 Euro im Monat. Auch der Tarifvertrag Kurzarbeit wird unbefristet fortgeführt.
Über 4000 Beschäftigte bei Warnstreiks und Aktionen
In den ersten beiden Verhandlungsrunden hatten die Arbeitgeber nur unzureichende Angebote auf den Tisch gelegt. Darauf reagierten die Beschäftigten bundesweit mit den ersten Warnstreiks seit mehr als 30 Jahren. "Trotz zahlreicher
Einschüchterungsversuche der Arbeitgeber hat eine beachtliche Zahl von Beschäftigten die Arbeit niedergelegt. Dieser Erfolg wäre ohne ihren Einsatz nicht möglich gewesen", sagte Bürger. Über 4000 Kolleginnen
und Kollegen machten innerhalb nur weniger Tage deutlich: so nicht mit uns - und das mit Erfolg.
Letzte Änderung: 15.06.2023