PRESSEMITTEILUNG TARIFERGEBNIS

IG Metall: Pressemitteilung

03.04.2023 Tarifergebnis: Mehr Geld für Beschäftige in der Textil- und Bekleidungsindustrie

- Entgelte steigen ab 1. Oktober 2023 um 4,8 Prozent, ab 1. September 2024 um weitere 3,3 Prozent
- Steuerfreie Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1500 Euro
- Über 24.000 Beschäftigte beteiligen sich bundesweit an Warnstreiks

Stuttgart/Billerbeck. In der vierten Verhandlung in der Tarifrunde der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie ist am Freitagabend der Durchbruch gelungen. Nach zähen Verhandlungen haben die Tarifvertragsparteien im nordrhein-westfälischen Billerbeck einen Tarifabschluss erzielt. Demnach steigen die Entgelte für die rund 100.000 Beschäftigten ab 1. Oktober 2023 um 4,8 Prozent, sie erhalten mindestens 130 Euro. Ab 1. September 2024 steigen die Entgelte um weitere 3,3 Prozent, mindestens jedoch 100 Euro.

Zudem erhalten die Beschäftigten eine steuerfreie Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1500 Euro. 1000 Euro erhalten die Beschäftigten mit der April-Abrechnung, die restlichen 500 Euro werden im April 2024 ausbezahlt. Auszubildende erhalten jeweils die Hälfte der Inflationsausgleichsprämie, Teilzeitbeschäftigte bekommen diese anteilig. Darüber hinaus konnten sich die Tarifvertragsparteien auf eine Verbesserung und Verlängerung der Altersteilzeit einigen. Der Tarifvertrag läuft bis zum 28. Februar 2025.

Ivan Curkovic, Mitglied der Verhandlungskommission und in der IG Metall Baden-Württemberg für die Branchen zuständig: "Wir haben hart und lange verhandelt, aber nun liegt ein gutes Ergebnis vor. Die Kolleginnen und Kollegen bekommen nun endlich die dauerhafte prozentuale Entgelterhöhung, die ihnen zusteht. Durch die Mindestbeiträge profitieren die unteren Entgeltgruppen überproportional von dem Ergebnis, ebenso bei den Azubis."

An einer verhandlungsbegleitenden Aktion vor dem Verhandlungslokal in Billerbeck (Nordrhein-Westfalen) nahmen 800 Metallerinnen und Metaller teil. Seit Anfang März hatten bundesweit mehr als 24.000 Beschäftigte mit Warnstreiks Druck auf die Arbeitgeber ausgeübt. Allein in Baden-Württemberg beteiligten sich etwa 8000 Kolleginnen und Kollegen an insgesamt 65 betrieblichen Aktionen. Curkovic: "Wie die Kolleginnen und Kollegen in den letzten Wochen gekämpft haben, ist phänomenal! Ohne diesen Druck wäre das Ergebnis nicht möglich gewesen. Ein herzliches Dankeschön an alle, die zu diesem Ergebnis beigetragen haben. Ein starkes Signal für die Branche!"

Der Tarifabschluss fällt auf ein historisches Datum. Genau vor 25 Jahren, schlossen sich am 1. April 1998 die Gewerkschaften Textil und Bekleidung und die IG Metall zusammen. Seitdem vertritt die IG Metall die Interessen der Textilerinnen und Textiler.

Letzte Änderung: 03.04.2023