IGM BW für die Zukunft gut gerüstet
- Diskussionsrunde mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann
- Bezirkskonferenz mit 150 Delegierten und Gästen
Stuttgart. Entsprechend ihres Mottos zur diesjährigen 73. Ordentlichen Bezirkskonferenz Solidarität gewinnt! setzt sich die IG Metall Baden-Württemberg für ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl und
mehr Nähe zu den Belegschaften ein. Und das trotz schwieriger Voraussetzungen.
"Das sogenannte neue Normal ist grotesk", sagte Bezirksleiter Roman Zitzelsberger auf der diesjährigen Bezirkskonferenz in der Kongresshalle Böblingen. Klimawandel, Probleme in den Lieferketten, Corona, der fürchterliche
Krieg in der Ukraine. Die Folgen, eine wachsende Inflation und explodierende Energie- und Lebensmittelpreise, seien für alle spürbar.
"Die Welt ist aus den Fugen und die Beschäftigten stehen unter Druck. Und damit ist nicht nur der Preisdruck an den Kassen gemeint. Betriebliche Konflikte nehmen ebenso zu, Kurzarbeit wechselt sich mit Mehrarbeit und Sonderschicht
ab. Umso mehr brauchen die Menschen eine starke Gewerkschaft, eine starke IG Metall", so Zitzelsberger weiter.
Die baden-württembergische IG Metall sei krisenerprobt und handlungsfähig. Insgesamt über 5000 Warnstreikende haben sich beispielsweise in der Tarifrunde des Kfz-Handwerks 2021 Respekt erkämpft. Zitzelsberger
resümiert: "Selten zuvor hat eine Kfz-Tarifrunde mehr PS auf die Straße gebracht, ein ganz toller Erfolg im letzten Jahr".
Beschäftigte und Betriebe erfolgreich durch die Transformation führen
Der Umgang mit der Transformation in der Metall- und Elektrobranche beschäftigt die IG Metall im Südwesten auf der diesjährigen Bezirkskonferenz besonders. In Baden-Württemberg wurden mithilfe der Gewerkschaft drei
regionale Transformationscluster beantragt, die besondere Unterstützung beim Umbau der Industrie erfahren. Zudem hat die Bezirksleitung einen Zukunftscheck für Betriebsräte entwickelt, mit dem sie in Workshops herausfinden
können, wie gut ihr Unternehmen auf die Transformation vorbereitet ist.
Zitzelsberger: "Solche Projekte, betriebliche Zukunftsvereinbarungen und gute Tarifergebnisse helfen, unsere Mitgliederbasis zu stabilisieren und durchsetzungsstark zu bleiben. Sichere Jobs und gute Arbeitsbedingungen wird es weiterhin
nur mit der IG Metall geben."
Maren Diebel-Ebers, stellvertretende Vorsitzende des DGB Baden-Württemberg, betont in ihrem Grußwort: "Die Transformation schreitet mit Riesenschritten voran. Der Abschied vom Verbrenner steht praktisch vor der Tür.
Damit Baden-Württemberg als Produktions- und Forschungsstandort mit hochwertigen Arbeitsplätzen stark bleibt, braucht es eine aktive Energie- und Industriepolitik ebenso wie mutige Schritte in der Haushaltspolitik. Alle
demokratischen Parteien sollten gemeinsam überlegen, was jetzt dringend passieren muss. Der DGB erwartet, dass der Strukturwandel sozial gerecht abläuft. Es darf niemand verloren gehen. Denn: Solidarität gewinnt!"
Diskussionsrunde mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann nimmt Beschäftigte in den Fokus
In einer prominent besetzten Diskussionsrunde am Nachmittag nahm die IG Metall die Lage der Beschäftigten in den Blick. Wie kann man die Transformation im Sinne der Beschäftigten gestalten und diese aktiv in die
Veränderungsprozesse einbinden?
Winfried Kretschmann, Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg macht deutlich: "Seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine ist auch hierzulande nichts mehr so wie es war. Die Belastungen für die
Bürgerinnen und Bürger sowie Wirtschaft sind groß. Doch wir dürfen uns nicht auseinandertreiben lassen. Wir brauchen das Miteinander jetzt dringender denn je. Ich bin dankbar, mit der IG Metall Baden-Württemberg
einen verlässlichen Partner im Land zu haben, der sich seiner Verantwortung bewusst ist und sich schon oft als unverzichtbar erwiesen hat." Der Krieg liefere einen weiteren Grund, warum man mit der Transformation der Wirtschaft so
schnell wie möglich vorankommen müsse. "Weg von fossilen Brennstoffen, Abhängigkeiten reduzieren und hin zu einem Baden-Württemberg, das nicht nur für die Erfindungen von gestern steht, sondern auch für die
Innovationen von morgen. Und um diese umfassende Innovationsagenda umzusetzen, brauchen wir die Beschäftigten!", so Ministerpräsident Kretschmann weiter.
Zitzelsberger ergänzt: "Tarifverträge und Mitbestimmung der Beschäftigten bleiben der Schlüssel für eine moderne und gute Arbeitswelt. In der Transformation brauchen wir mehr denn je starke Gewerkschaften und
Betriebsräte. Mit unserer Kampagne Solidarität gewinnt! werden wir uns weiter erfolgreich für faire Arbeitsbedingungen und sichere Arbeitsplätze einsetzen."
Letzte Änderung: 07.07.2022