Antrittsbesuch Tim-Luka Schwab, SPD
Für eine sozial-ökologische Transformation
Schwäbisch Gmünd - Zu einem Antrittsbesuch besuchte der Gmünder SPD-Vorsitzende und Bundestagskandidat Tim-Luka Schwab den neuen 1. Bevollmächtigten der IG-Metall Aalen und Schwäbisch Gmünd, Kai Bliesener.
Im Mittelpunkt des Gesprächs standen die Themen der Transformation. "Der Wandel macht auch vor der Ostalb nicht halt. Und wir müssen die Transformation dort gestalten, wo sie konkret stattfindet: In den Regionen. Das geht nicht als Zuschauer vom Spielfeldrand. Es ist unsere Aufgabe zu gestalten, vor Fehlentwicklungen zu warnen und gegen offensichtlich falsche Entscheidungen in den Unternehmen Flagge zu zeigen. Es geht um eine sozial-ökologische Transformation, bei der die Beschäftigten am Ende nicht als Verlierer dastehen dürfen", so Bliesener.
Bliesener und Schwab waren sich einig, dass der Wandel der Industrie hin zu einer klimaneutralen Produktion vorangetrieben werden müsse, um zukunftsfähig zu sein und Arbeitsplätze zu sichern. "Wir haben hier große Potentiale in den Betrieben auf der Ostalb. Der Transformationsprozess muss aber mit den Beschäftigten gemeinsam gestaltet werden," forderte Bliesener. In einem regionalen Transformations-Netzwerk müssten alle Akteure zusammenwirken und ihre Ziele aufeinander abstimmen. Einen entsprechenden Vorschlag hat die IG Metall auf der Ostalb bereits eingebracht.
Qualifizierung als Schlüssel
Über zielgerichtete Fortbildung, Aus- und Weiterqualifizierung sowie überbetriebliche Weiterbildungsverbünde sollen zudem Perspektiven für die Beschäftigten eröffnet werden. "Damit zielgerichtet qualifiziert
werden kann, müssen die Unternehmen wissen, wie ihr künftiges Produktportfolio aussieht und welche Qualifikationen sie wann in welchem Umfang benötigen, denn Qualifizierung ist einer der Schlüssel für eine
erfolgreiche Transformation", stellt Bliesener klar. Hier gebe es noch großen Nachholbedarf.
"Für die Ansiedlung klimaneutraler Produktion auf dem Aspenfeld müssen wir beispielsweise viel mehr regional erzeugten grünen Strom bereitstellen", stellte Tim-Luka Schwab fest. Sonst kommen die Investoren nicht in die
Region, meint Schwab. Beim Ausbau von Wind- und Solaranlagen müsse endlich mehr Tempo gemacht werden.
Absage an Arbeitsplatzverlagerung zur Gewinnmaximierung
Kai Bliesener gab dem SPD-Politiker seine Vorstellungen mit auf den Weg. Es müsse verstärkt eine regional ausgerichtete, aktive Struktur- und Industriepolitik betrieben werden. Dafür bedürfe es einer
Investitionsoffensive. Tim-Luka Schwab und Kai Bliesener waren sich einig, dass in diesem Zug die öffentliche Förderung von Industrieprojekten an soziale und ökologische Standards gebunden werden müsse. Beispielsweise
sollen Unternehmen, Arbeitsplätze wegen Gewinnmaximierung ins Ausland verlagern, künftig keine Fördergelder mehr bekommen. Neben der Arbeitsplatzverlagerung verurteilten Bliesener und Schwab auch die Praxis großer
Konzerne, Kurzarbeitergeld und Coronahilfen einzustreichen, während gleichzeitig Dividenden in Milliardenhöhe ausgeschüttet werden. Das sei zwar rechtlich zulässig, aber zutiefst ungerecht.
Zu der Wunschliste der IG-Metall an die nächste Bundesregierung zählte Kai Bliesener auch eine Stärkung von Tarifautonomie und Mitbestimmung, eine Stabilisierung und langfristige Erhöhung des Rentenniveaus sowie die
Einführung einer solidarischen Bürgerversicherung in Gesundheit und Pflege. Mit diesen Forderungen rannte Kai Bliesener bei Tim-Luka Schwab offene Türen ein.
Beide wünschten sich zum Abschluss, dass die Menschen zur Wahl gehen und ihr Votum für die Neubesetzung im Kanzleramt abgeben.
In den kommenden Wochen wir Bliesener noch weitere Gespräche mit Vertretern der im Bundestag vertretenen demokratischen Parteien auf der Ostalb führen. "Als Gewerkschaft suchen wir den Dialog und Austausch um die Themen der Beschäftigten in die Politik zu tragen."
Letzte Änderung: 07.09.2021