Nikolausaktion der IG Metall-Jugend
SCHWÄBISCH GMÜND (jo) - Als Nikoläuse, Rentiere und Engel verkleidet macht die IG Metall-Jugend auf dem Schwäbisch Gmünder Weihnachtsmarkt auf die verschlechterte Ausbildungssituation im Ostalbkreis aufmerksam.
Da staunten die Besucher des Schwäbisch Gmünder Weihnachtsmarktes nicht schlecht, als vier Rentiere mit blinkenden roten Nasen, drei Nikoläuse und ein Engel mit zahlreichen Helferlein am Freitagabend kleine Rentiergeldbeutel verteilten. Drinnen war eine rot-goldene Karte, auf der stand "Ich will eine Zukunft, die Spaß macht!" und ein Schokoladen-Osterhase. Allein in Baden-Württemberg hätten 11.000 Jugendliche in diesem Jahr keinen Ausbildungsplatz gefunden, sagte Jugendsekretärin Cynthia Schneider, die die Nikolausaktion organisiert hatte. Die Osterhasen seien ein Zeichen dafür, dass weder der Nikolaus noch der Osterhase Ausbildungsplätze bringe. Dabei würden viele Betriebe schon jetzt den Facharbeitermangel beklagen, der eigentlich hausgemacht sei, so Schneider. Mit der Bereitstellung von Ausbildungsplätzen könne dem Mangel vorgebeugt werden.
Auch im Ostalbkreis seien weniger Ausbildungsplätze angeboten worden als im Vorjahr, sagte Schneider. Die Firmen würden dies mit der Krise begründen und in diesem Fall kurzsichtig agieren. Da war es kein Wunder, dass die etwa 30 Jugendlichen spontan als Chor auftraten und "Oh du fröhliche, oh du selige Ausbildungsplatz bringende Weihnachtszeit" sangen.
Die IG Metall-Jugend will sich aktiv für die Jugendlichen einsetzen, die vergeblich einen guten Ausbildungsplatz suchen und stattdessen in berufsvorbereitende Maßnahmen geschickt werden. Die Weihnachtsmarktbesucher freuten sich über die Geschenke. Vielen wurde erst mit dieser Aktion bewusst, dass die angeblich heile "Ausbildungswelt" im Ostalbkreis keine Realität ist.
Nach der Aktion ging es geschlossen zur Jahresabschlussfeier in die Pizzeria Kolomannstüble nach Wetzgau. Bei vielen kleinen Wichtelgeschenken und gutem Essen zeigten die jungen IG Metall-Mitglieder, dass sie trotz der Sorgen um die Zukunft auch ordentlich feiern können.
Fotos: Peter Hageneder (ostalbpresse)
Letzte Änderung: 20.12.2010